Montag, 12. Dezember 2011

Neuseeland

Viele Deutsche träumen von Neuseeland, das Land, welches ganz oben auf der Wunsch- und Beliebtheitsliste steht. Nachdem ich sieben Monate in Südamerika verbracht hatte, wo ich teilweise wie eine Königin gelebt habe und mich aufgrund der geringen Lebenshaltungskosten maßlos überfressen habe (, da es ja in Deutschland wesentlich teurer ist und ich vielleicht nie wieder die Gelegenheit haben werde so köstlich und günstig zu speisen, musste ich gleich dreimal so viel hineinstopfen), war die Ankunft in Neuseeland ein finanzieller Schock. Allein der kurze Transfer vom Flughafen zu meinem Übernachtungsort in Auckland war teurer als eine 20 stündige Busfahrt in der ersten Klasse in Argentinien. Ein Heißgetränk war so teuer wie ein saftiges Steak. Und es war vor allem eins nicht, nicht so warm, wie ich es in den letzen vier Monaten gewohnt war. (Das einkalkulierte Budget wurde allerdings nicht überschritten, da man von Deutschland aus mit klarem Kopf an Prognosen herangeht).


Nordinsel

Neuseeland besteht, wie die meisten wissen, aus zwei Hauptinseln, der Nord- sowie der Südinsel, welche sich geografisch unterscheiden. Grob gesagt, ist die Nordinsel flacher und erinnerte mich landschaftlich zum Teil an Deutschland, die Niederlande und an Island. Was ich an Island interessant fand, konnte mich auch hier begeistern. Die stinkende Hexenküche mit ihren blubbernden Schlammtöpfen und vom Schwefel geformte Farbenspiele, heiße Quellen und beißender Rauch.
Der durch den Film „Der Herr der Ringe“ berühmt gewordene Tongariro Nationalpark lud uns zum Wandern ein. Und was macht man während einer ausgedehnten Wanderung am liebsten? Richtig. Singen. Es musste etwas Internationales und schnell verständliches sein, damit der Brasilianer und der Waliser direkt mitmachen können. Was ist in der Wildnis naheliegender als:

„The Pizza Hut, the Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and the Pizza Hut.
Mc Donalds, Mc Donalds.
Kentucky Fried Chicken and the Pizza Hut“ ?

Das dazu gehörige Video wird an dieser Stelle nicht veröffentlicht, da es dem einen oder anderen seine berufliche Laufbahn versauen könnte. ;o)





Südinsel

Schon auf der Fähre konnte ich die Berge der Sounds erkennen. Picton hat einen sehr tollen Eindruck gemacht. Im Vordergrund Palmen, vor Anker liegende saubere Yachten im Hafen, im Hintergrund liebreizend geschwungene Hügel. Eingecheckt habe ich im Thombstone („Grabstein“) Hostel in der Nähe des Friedhofs, in dem wir übrigens nicht in Särgen schlafen mussten, sondern uns in geschmackvoll eingerichtete stylische Zimmer einquartierten.
Es ging direkt los mit der Erkundung der Naturschönheiten der Südinsel. Sounds, Abel Tasman NP, Pancake Rocks, Berg, dessen Namen ich vergessen habe, Gletscher, Wanaka, Milford Sound, etc. Die Schokoladenfabrik in Duneden durfte ich mir selbstverständlich nicht entgehen lassen. Und wer gut aufpasst und Fragen richtig beantwortet, bekommt als Belohnung extra Schokolade. Bei derartigem Anreiz brachte ich Höchstleistungen und hatte Taschen, Mund und Magen nach kürzester Zeit voll. Wenn das während des Studiums so gewesen wäre, je besser die Note, desto mehr Schoki… da hätte ich bestimmt nen Einser Durchschnitt und Kleidergröße XXL. Nun ja.



In Christchurch wurden Tria und ich ziemlich durchgeschüttelt, als die Erde mit einer Stärke von 6 bebte. Auch der Vulkan in Chile war sauer auf die Klimaveränderung und spuckte verärgert ziemlich viel Asche in den australischen Luftraum, so dass der Flugverkehr stark beschränkt
bzw. stillgelegt wurde. Emirates gehörte zu den Mutigen, die als einzige meinen Weiterflug nach Sydney ermöglichten. Als Flugangstgeschädigte stand ich dieser Entscheidung eher skeptisch gegenüber.

Argentinien

Buenos Aires

Mittlerweile mein zweites zu Hause. Hier kenne ich die beste Pizzerien, Steakhäuser und den Laden mit dem besten Obstsalat (wahrscheinlich nur wegen der üppig aufgetragenen Mascarpone), die buntesten Einkaufsstraßen und die angenehmsten Übernachtungsmöglichkeiten. Bevor es weiter nach Neuseeland geht, muss ich noch meine Wintersachen abholen, die ich vor einem halben Jahr im Hostel eingelagert habe. Es ist tatsächlich noch alles da. Ob es nun gut oder schlecht ist, ist Ansichtssache, denn wie es sich herausstellt, ist der halbvolle Rucksack auf einen Schlag wieder überfordert. Meine Sachen passen nicht rein. Da ich so etwas bereits geahnt hatte, habe ich mir in Bolivien eine bunte Reisetasche gekauft. Doch auch diese kann nicht alles verstauen. Egal. Der Großteil wird nun gespendet und alle sind zufrieden.




Salta

Was ich in Salta gemacht habe? Ich war Pilger auf dem Pilgerweg zum heiligen Berg der „La Inmaculada Madre Del Divino Corazón Eucarístico De Jesús“ und zwar mit Ballerina-Schläppchen. Die Beschreibung der gemachten Erfahrungen während des Pilgerns würde hier zu viel Platz einnehmen. Um es kurz zu fassen. Als nicht offiziell Gläubige habe ich mich als eine der wenigen unter den Pilgern an die simplen Verhaltensregeln gehalten, um nicht nur den heiligen Ort zu würdigen, sondern auch wie bei der Meditation die Zeit nutzen, um in sich zu gehen. Die meisten Menschen wollen nur, das Gott oder welche Kraft auch immer, ihnen hilft, damit es ihnen besser geht. Doch sie sind nicht in der Lage und auch nicht bereit für einige wenige Stunden inne zu halten, das Handy auszuschalten, auf den Verzehr von Speisen zu verzichten und ihre Klappe zu halten. Vordrängeln, lästern, lautes Verhalten standen auch da an der Tagesordnung. Beim Pilgern wird nichts Unmögliches verlangt, sondern eigentlich nur Respekt. Doch die eigenen persönlichen Bedürfnisse und Wünsche haben immer Vorrang. Also wenn man da nicht vom Glauben abfällt, dann weiß ich auch nicht.

Montag, 15. August 2011

Chile, die xte

Atacama Wüste

So. Ich bin wieder in Chile. Keine Ahnung wie viele Eingangs- und Ausgangsstempel sich von diesem Land mittlerweile in meinem Reisepass angesammelt haben. Jetzt wird der Norden, die Wüstenregion des Landes erkundet. Trocken und warm, heiße Duschen, witzige, zuvorkommende Tourguides, highspeed wlan und günstige leckere Empanadas. Was will man mehr?

Bedauerlicherweise wurde an der Grenzkontrolle ein Naturheilmittel, welches ich in einem Hexenladen in La Paz gekauft habe, konfisziert. Aber es war ja nur ein Mittelchen... den Rest haben die nicht gesehen. :)


Sonntag, 17. Juli 2011

Bolivien

Fazit Bolivien

Viele arme Länder habe ich bislang bereist, doch nie hatte ich ein ungutes Gefühl, sondern wurde von Land und Leuten positiv überrascht, selbst in Indien und vor allem in Afrika. Bolivien ist bislang das einzige Land, das ich direkt nach Ankunft einfach nur verlassen wollte. Überall versuchen die Profit zu machen, Touristen auszubeuten und das auf eine ganz unangenehme Art und Weise. Lug, Betrug, Hass, Ignoranz, Konfrontation sind allgegenwärtig. Hier ist ein Tourist kein Mensch, sondern etwas, was Geld bei sich trägt, mehr nicht. Bei Touren werden Touristen, die den Berg oder Vulkan aufgrund von körperlicher Schwäche oder Höhenkrankheit nicht besteigen können, angeschrien, beschimpft und einfach alleine zurückgelassen. Sie müssen selbst zu sehen, wie sie wieder zurückkommen. Ich hatte es bereits von vielen Reisenden gehört, konnte es jedoch nicht glauben. Ich wollte keine Vorurteile haben durch schlechte Erfahrungen anderer, doch das was ich erlebt habe, bestätigt deren Aussagen zu 100%. Schade, denn das Land hat landschaftlich einiges zu bieten.
Bolivien, nein danke.


Uyuni

Kaum angekommen, startet auch schon die mehrtägige Tour durch die Wüste. Die Informationen über die Tour sind eine Lüge. Schöne bunte Flyer, die viel versprechen. Warmes Wasser in allen Unterkünften – von wegen! Eisigkalt oder überhaupt gar keine Duschmöglichkeiten. Kein fließend Wasser, keine Heizung und sei es in Form von meinem Feuer. Der Fahrer ist mehr als unfreundlich, legt sich mit den sechs Reisenden an, stiftet Unruhe, Streit und ein ungutes Gefühl. Sein Verhalten erreicht ein Höchstmaß an Ignoranz. Wir haben Angst, dass er nachts in das Zimmer kommt und uns etwas antut, wie beispielsweise unsere Organe entnimmt, um sie später für einen guten Preis zu verkaufen. Nach drei Tagen breche ich die Tou
r ab und flüchte zur nahegelegenen chilenischen Grenze. Hauptsache raus aus Bolivien. Ein Minibus bringt mich und Jennifer (Spanien) nach San Pedro de Atacama.







La Paz

Allzu viel habe ich in der höchst gelegenen Hauptstadt der Welt (3660m) nicht erlebt. Shoppen, gut und günstig essen – mehr nicht. Die Kälte lässt mich nicht richtig schlafen. Die Abenteuerlust ist mir vergangen. Die Leute sind unfreundlich und ignorant.



Titicaca-See

Raus aus dem kalten Cuzco, rein in das noch kältere Puno. Ich wollte es nicht glauben, aber es geht noch schlimmer. Mehr Schichten konnte ich im Bus nicht anziehen und habe, wie alle anderen, gefroren –während der Übernachtfahrt ist die Heizung ausgefallen. Am Bahnhof entscheide ich mich zum Hostel zu laufen, damit mir etwas wärmer wird. Ist ja nicht so weit – laut Karte. Doch woher sollte ich wissen, dass wir an einem anderen Bahnhof ausgestiegen sind? Nach 50 Minuten bergauf kam ich an – auf 4000m. Positiv denken! Mir ist warm geworden (auch wenn der Rücken jetzt wehtut) und ich habe bestimmt eine Menge Kalorien verbrannt.
Am nächsten Tag fahre ich mit einem klapprigen Boot zur Isla del Sol (Sonneninsel), dem Geburtsort der Sonne in der Mythologie der Inkas. Während der Fahrt, die bei jeder Welle von einem hölzernen Knarren begleitet wird, frage ich mich, was ich machen werde, falls das Boot kentert. Wie ist der Wellengang, welche Kleidungsstücke ziehe ich aus und wohin soll ich schwimmen. Glücklicherweise sind wir heile am Norden der Insel angekommen, wo ich mehrere Stunden zu den historischen Ruinen wandere. An dem südlichen Ende der Insel versperren die Einheimischen den Weg und verlangen Geld für das Betreten, wobei sie Tickets für die Sehenswürdigkeiten aushändigen. Ich bin die einzige, die sich weigert und nicht bezahlt. Ich bin müde, wie alle anderen auch, und will mich nur auf die Wiese legen und auf das Boot warten. Genug gesehen.






Montag, 27. Juni 2011

Peru

Cuzco

Nach einer langen kalten Busfahrt endlich auf 3300 m Höhe im Hostel in Cuzco angekommen, erleide ich fast einen Kreislaufkollaps und verbringe den restlichen Tag im Bett. Am nächsten Tag päppel ich mich mit Koka-Tee auf, kann jedoch tagelang nichts essen, was nicht gerade schlimm ist. Die angefressenen Pfunde müssen ja eh runter. Das sind also die Symptome der Höhenkrankheit.
Trotz dünner Luft, jagt eine Tour die nächste. Maccu Picciu als die Hauptattraktion ist selbstverständlich Pflicht, genauso wie alle anderen historischen, religiösen und kulturellen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Das Landschaftsbild der Anden ist atemberaubend, so dass ich meinen Blick nicht von den schneebedeckten Berggipfeln lassen kann.
So interessant und spannend die Reise durch das peruanische Hochland ist, so kalt ist es auch. Ich versuche mich mit Tee warm zu halten, denn Heizung gibt es hier nicht. Drinnen ist es fast genauso kalt wie draußen, egal wo man hingeht. Wahrscheinlich sieht es anders aus, wenn man den 10fachen Preis zahlt, aber das will ich ja nicht.





Lima

Nach 27 Stunden im Bus kam ich nun endlich in Lima an. Jule (Kolumbien), die ich im Bus kennengelernt habe, wird von Juan (Peru) abgeholt. Spontan wird entschieden, dass die zwei mich mitnehmen und mich nicht nur zu am Abend einladen, sondern auch für ein Wochenendstrip aufs Land. Doch zuvor wollen wir die Stadt erkunden. Da Ostern ist, ist in einer stark dem katholischen Glauben folgenden Stadt, die Hölle los. Ganz Lima (also 1/3 von Perus Bevölkerung) stürmt die Kirchen. Gottesdienste finden zum Teil im Freien auf den großen Plätzen vor der Kirche statt. Autos können sich gegen die Menschenmengen nicht durchsetzen. Man wird von der Publikum mitgezogen. In der schwarzhaarigen Menge, die mindestens 10cm kleiner ist als ich, bin ich so weit das Auge reicht die einzige Person mit blondem Haar, was für Aufmerksamkeit sorgt. Nach der 10 stündigen Stadtbesichtigung geht’s „nach Hause“. Der Verkehr in Lima erinnert mich an Delhi – unglaublich laut und nervig. Die trocken staubige wüstenähnliche Umgebung an Ägypten.
Ostern. Fast hätte ich es vergessen. Normalerweise würde ich die Festtage mit meiner Familie verbringen. Doch wenn man „alleine“ ist, möchte man von Weihnachten und Osten am liebsten nichts mitkriegen. Ich muss zugeben, dass ich diese Familienfeste vermisse.
Am Sonntag fahren zum Glück gleich zwei Mal Busse nach Cuszo. Doch am Busbahnhof angekommen, wird mir unfreundlich mitgeteilt, dass alle Plätze für heute ausgebucht sind. Nach toll. Plan B. Irgendein anderes Busunternehmen finden, das jetzt gleich nach Cuzco fährt. Wie es der Zufall will, habe ich Glück, verzichte auf den vorher noch nie gegönnten Bus-Luxus, spare Geld und kann bei der Kälte kaum schlafen.



Mittwoch, 1. Juni 2011

Ecuador

Galapagos

Nie hätte ich gedacht, dass ich in naher Zukunft diese einzigartigen Inseln besuchen würde, da der Spaß ein Vermögen kostet. Das Bestaunen dieses Naturwunders ist für Normalverdiener einfach nur zu teuer, insbesondere wenn man schon seit 8 Monaten in der Weltgeschichte rumturnt. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Naturliebhaber und Schnäppchenjäger in einer Person vereint, bahnt sich seinen Weg durch den Preisjungle, mit dem Ergebnis eine 1st Class Kreuzfahrt in einer kleinen Yacht mit all-inclusive Verpflegung einschließlich aller Ausflüge zum halben Preis zu ergattern. Dann ist alles nur noch halb so wild. Denn wenn selbst ich buche, heißt es: es war wirklich günstig bzw. ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Als ich aus dem Flieger aussteige, spüre ich den Temperaturunterschied deutlich. Gerade noch stand ich aufgrund der niedrigen Temperaturen kurz vor einer Erkältung, jetzt ist es sonnig, heiß und schwül. Ich lande auf der Insel Baltra, da Flüge nach San Cristóbal ausgebucht waren. Die Landschaft der Insel ist ein wenig enttäuschend im Vergleich zum Gipfelumgebenen Quito, aber hier soll es ja interessante Tiere geben. Da bin ich mal gespannt. Mit einer Fähre geht’s rüber nach Santa Cruz. Keine Ahnung, warum ich die Fahrt nicht bezahlen musste. Anscheinend machte ich so einen seriösen Eindruck, dass der Kassierer dachte, dass ich zu irgendeiner Gruppe gehöre. Gut, dass man mir nicht sofort ansieht, dass ich ein armer Backpacker bin.
Nach dem Check-In und einer erfrischenden Dusche besuchte ich Tortuga Bay – einen paradisischen menschenleeren weißen Sandstrand mit türkisblauem Wasser. Am anderen Ende dieses wundervollen Strandes entdeckte ich endlich die ersten großen Tiere - Meerechsen. Die sehen wirklich etwas gruselig aus. Die meisten von ihnen nehmen gerade ein Sonnenbad und haben ihre Augen geschlossen. Ich pirsche mich leise heran, um ein paar Fotos aus nächster Nähe zu machen. Vor den Mini-Dinosauriern hat man automatisch Respekt.
Am nächsten Tag startet die 8-tägige Kreuzfahrt. Was für ein Luxus und welch ein Glück mit drei weiteren Mädels, Tina (NY), Patty (Ecuador) und Stephi (Berlin) zu reisen. Wir lassen uns verwöhnen, genießen das deliziöse Essen an Board und schnorcheln mit Schildkröten, Pinguinen, Seelöwen, Haien, Vögeln etc.
In den paar Tagen mache ich so viele Fotos, das zwei DVDs voll sind. Und was sagt mein Papa, der sich 10 Bilder der nach Hause geschickten DVD anschaut?
"Laaangweilig!"


Quito

Quito liegt auf einer Höhe von 2850m in perfekter Lage. Die weitläufige Stadt ist umgeben von Bergen und schneebedeckten Gipfeln. Von hier aus unternehme ich zusammen mit Silvana (Argentinien), Fabián (Ecuador) und Pisco (ecuadorianischer Hund) kleine Touren per Pkw oder Bus zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise dem historischen Zentrum der Stadt, wo wöchentlich eine Parade für den Präsidenten bzw. Vize-Präsidenten abgehalten wird. In Mitad del Mundo (Hälfte der Erde) überschreiten wir offiziell den Äquator [0°0‘0“] und der Nationalpark Cotopaxi mit seinem anmutenden Vulkan wird uns so schnell nicht vergessen […]. Wir waren noch auf einem anderen Gipfel, dessen Namen ich vergessen habe. Egal. Wir wanderten in dünner Luft bis auf 5.800m. Das war schon ein wenig anstrengend - bin ja schließlich keine 20 mehr. Am Abend gingen wir mit Ecuadorianern zum Rock-Bowling und anschließend in eine Bar, um zu Kickern (, wo ich unverständlicherweise als einzige kein Bier bestellte, sondern eine heiße Schokolade).
Ansonsten kümmere ich mich um den ganzen Krempel, um günstig nach Galapagos zu kommen. Telefonieren, Nachfragen, Auflegen, Telefonieren, Email schreiben, Flug buchen, auf Bestätigung warten, Telefonieren, [Bei LAN hatte ich bereits zwei Mal meinen Flug gebucht mit dem ganzen Pipapo, doch nie eine Bestätigung erhalten, da die während des Buchungsprozesses drei Mal den Flugpreis geändert hatten – nach oben natürlich. Als ich in dem Büro saß und der Endpreis 450,-$ lautete, rastete ich endgültig aus. Letzten Endes habe ich bei AeroGal gebucht und war mit dem Service und der Ausstattung des Flugzeugs mehr als zufrieden, da jeder seinen eigenen Monitor hatte und ich die Zeit mithilfe der Videospiele vergaß.] …Überweisungen tätigen, Bargeld holen, Kreuzfahrt bezahlen, Email schreiben, Telefonieren, bla bla. Meine Güte ging mir das auf die Nerven. Die Internet-Verbindung ist langsamer als in Afrika, so dass die Verbindung zum Email-Server blockiert ist.
Ein mehrstündiger Stromausfall legt gesamte Stadtteile komplett lahm. Dort gibt es noch nicht einmal eine Notversorgung. Selbstverständlich muss ich mich ausgerechnet in einem dieser Stadtteile befinden. Alles ist stockdunkel, der Verkehr komplett lahmgelegt, so dass ein absolutes Chaos auf der Straße herrschte. Das weiß ich nur, weil ich gerade vom öffentlichen Bus ins Taxi umgestiegen bin, da ich dachte, es ginge schneller. Aber wenn alles steht, steht auch mein Taxi bei laufendem Taximeter. OK, dann gehe ich den Rest eben zu Fuß – bergauf, versteht sich.


Donnerstag, 21. April 2011

Brasilien

Manaus

Die Fahrt von dem Dorf, wo wir von Board gegangen sind, hat mehr als 3 Stunden gedauert. Mittlerweile ist es dunkel und uns bleibt Zeit, mich im Hostel einzuchecken, in die nächste Eisdiele zu schlendern und uns für eine Stunde das Treiben auf dem Platz vor dem Theater anzuschauen. Ein Clown bietet eine proaktive Ballon-Show für Kinder an, bei der die Kleinen mit Leib und Seele dabei sind. Danach heißt es Abschied nehmen – erst einmal, denn die ersten Pläne für gemeinsame Unternehmungen sind bereits geschmiedet.
Die nächsten Tage verbringe ich vor dem Rechner, da ich noch einiges nachzuholen habe.
Ich sitze gerade am Flughafen in Manaus. Gleich geht’s nach Panama. Da mir die Zeit davon rennt, habe ich mich dazu entschieden nicht über Venezuela und Kolumbien nach Ecuador zu reisen, sondern einen Flug nach Quito zu buchen. Und dass, obwohl ich an ausgeprägter Flugangst leide und mir vorgenommen habe mich so wenig wie möglich in einen Flieger zu setzen. Jetzt bin ich hier.
Und ein einfaches Unterfangen war es auch nicht gerade, da es kaum internationale Flüge von Manaus aus gibt. Von 3 Mal umsteigen und 2 Mal 10 Stunden warten mit einer Gesamtreisezeit von über 30 Stunden ist die Rede bei den „kostengünstigsten“ Flügen (469,-€), die wahrlich teuer sind. Aber was will man machen, wenn man nun mal zeitlich beschränkt ist? Der Preis des zweitgünstigsten Fluges liegt konstant bei 499,-€, one way versteht sich, mit einer Reisezeit von „nur“ 19 Stunden. Immer noch zu viel. Der 6 stündige Flug kostet dann gleich über 700,-€. Ne, das ist ja nun wirklich unverschämt. Was tun, um den letztgenannten Flug günstiger zu bekommen? Ich buche einen Roundtrip (hin-und-zurück), Manaus – Quito, Quito Manaus, ohne natürlich tatsächlich zurück nach Manaus zu fliegen. Der Spaß kostet 525,-€. Somit habe ich etwas Geld und vor allem Zeit gespart.





Amazonas

Eine Amazonas-Flussfahrt, etwas wovon viele Leute träumen. Wir gönnen uns den Luxus und buchen eine Kabine, anstatt uns eine Hängematte zu kaufen und mit 40 anderen Passagieren im Lagerraum 5 Tage in der Hängematte zu schlafen und wo wir ständig auf unser Gepäck aufpassen müssen.
Das Boot ist mit der Navimag nicht zu vergleichen, heißt: es bietet weitaus weniger Luxus und die Mahlzeiten sind im Fahrpreis nicht enthalten und überteuert. Immerhin haben wir unser eigenes Badezimmer.
Eine Flussfahrt auf dem Amazonas ist nicht wirklich umweltfreundlich. Jeder wirft Müll, Verpackungsmaterial, Bierdosen, Plastiktüten etc. in den bräunlichen Fluss. Die Toiletten-Spülung befördert unsere Exkremente ganz natürlich ebenfalls ins Gewässer – ist ja schließlich biologisch abbaubar.
Doch woher kommt wohl das braungefärbte stinkende Wasser, dass aus dem Wasserhahn und der Dusche kommt?
Genau, auch aus der Wasserstraße. Und genau das diesem Grund weigerten wir uns 3 Tage lang eine Dusche zu nehmen bis wir es schließlich doch noch über uns brachten mit dem Ergebnis, dass alle Handtücher nach zwei Tagen ihre Farbe wechselten und fürchterlich stanken, so dass ich mich nicht nur vor dem Duschwasser, sondern auch vor dem Handtuch ekelte. Der Gestank war wirklich erbärmlich. Ich versuchte mich Luft-zu-trocken. Doch bei einer nicht ausschaltbaren Klimaanlage ist das nicht ohne Weiteres möglich.
Na ja, immerhin stinken hier alle Leute gleich, so dass das irgendwann gar nicht mehr auffällt.


Morgen früh sollen wir in Manaus, unserer Endstation, anlegen. Wir planen unseren Aufenthalt in Manaus von all-you-can-eat in der Churrasceria bis Hängematten erstehen, da mein Reisepartner in der Nacht zurück in die Schweiz fliegt.

Als wir am nächsten Tag fragen, wann wir denn nun in Manaus ankommen, heißt es: morgen Mittag. Bedeutet für uns, dass Airton seinen Rückflug definitiv nicht mehr erwischt, wenn er 12 Stunden später am Flughafen erscheint. Mitten auf dem Amazonas hat man nicht allzu viele Transportmöglichkeiten. Schon in Belém hatten wir ein komisches Gefühl als wir unser Schiff sahen: Skepsis auf den ersten Blick. Dass das Ding noch nicht gesunken ist – alle Achtung, wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Von den drei Turbinen sind zwei ausgefallen. Wir fragen den Kapitän nach Optionen pünktlich nach Manaus zu kommen. Sieht schlecht aus. Doch er kennt eine Ortschaft von wo aus ein Bus nach Manaus fährt. Fürsorglich steuert er das Pier an und lässt uns von Board. Von hier aus sehen wir, wie ein anderes Passagierschiff, in dem alle Turbinen ausgefallen sind, von einem anderem kleineren Boot abgeschleppt wird.









Belém


Diese Stadt, die als Ausgangsort für Amazonas-Flussfahrten dient, ist schöner als erwartet. Das touristische saubere Hafenviertel Estacäo das Docas bietet Annehmlichkeiten wie Kino, Restaurants, Souvenirshops und sogar eine Brauerei. Auch der Markt Ver-o-Peso ist sehenswert.
Gut, dass unser Zimmer im zweiten Stock ist. Denn in der Nacht überrollte eine 3,8 m hohe Flutwelle Teile der Stadt. Ansonsten können wir behaupten, dass der Pizzaservice ziemlich gut ist und unser Boot nicht wirklich so aussieht wie auf dem Prospekt abgebildet. Was man mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop alles machen kann…





Parque Nacional dos Lecóis Maranhenses

Strahlend weiße Sanddünen soweit das Auge reicht. Idyllisch, friedlich und einfach nur anmutig, insbesondere wenn die Sonne hinter den Wolken zum Vorschein kommt, der Schatten der Wolken schwindet und die Dünen im Sonnenlicht erstrahlen.
Wir wandern zu drei Lagunen, die sich zwischen den Dünen befinden und erfrischen uns. Nach diesem Trip haben wir durch die intensive Strahlung und der Reflexion richtig Farbe bekommen. Da wir aufgrund einiger Umwege an Zeit verloren haben, machen wir uns direkt auf nach Belém.





Barreirinhas

Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Anstatt direkt von unserem populären Ausflugsort Piripiri an einem Tag nach Sao Luis und von da aus nach Barreirinhas zu fahren, mussten wir ja unbedingt eine ‚Abkürzung‘ nehmen.
Wenn mein Vater am Steuer sitzt und von einer ‚Abkürzung‘ spricht, läuten bei uns schon die Alarmglocken. Noch nie haben wir erlebt, dass wir tatsächlich schneller am Zielort waren oder weniger Kilometer zurückgelegt haben.
Unsere alternative Route führte uns über Parnaíba, Tutóia und Paulinho Neves nach Barreirinhas. Was diese Reise so besonders gemacht hat, ist der Mototaxifahrer, der uns einschließlich dem gesamten Gepäck auf sein Moped zum Hotel gebracht hat. Mit einem für Personentransport umfunktionierten Lkw fahren wir Richtung Paulinho Neves bis wir seltsame klappernde Geräusche wahrnehmen und das Fahrzeug stehen bleibt.
Nach drei Stunden am Straßenrand setzten wir die Fahrt endlich fort.
In der nächsten Ortschaft konnten wir im letzten Moment noch einen kleinen Lkw mit Allradantrieb erwischen, der uns durch den teilweise überfluteten Landstrich und der Dünenlandschaft mitnahm. Die Fahrt war mehr als holprig und es grenzte schon fast an einem Wunder, dass wir nirgendwo steckenblieben. Abenteuer kann so schön sein, dachten wir, bis bei einem gigantischen Schlagloch der Eimer mit den Fischen umkippte. Und zwar genau auf unser Gepäck. Die gesamte Ladefläche stank nach Fisch. Unsere Mitreisende sammelte schnell ihre Fische ein und platzierte den Eimer nun sicher zwischen ihren Beinen. Doch jetzt ist es eh zu spät, da sich das Fischwasser bereits über unsere Sachen ergossen hat, welche sich zum Teil auch schon damit vollgesogen haben. Glücklicherweise hatte ich zuvor meinen Rucksack mit dem Regenschutz versehen – man weiß ja nie.





Piripiri

Was für uns Buxtehude ist, ist in Brasilien Piripiri. Jeder kennt den Namen dieses Dorfes, kaum jemand weiß wo es liegt und niemand ist jemals dort gewesen. Wir sind nicht nur hierhin gefahren, um sagen zu können, dass wir dort waren, sondern wollen den nahegelegenen Nationalpark Sete Cidades (Sieben Städte) besichtigen. Die skurrilen Felsformationen mit uralten geheimnisvollen Felsmalereien sollen auf Aliens und Raumschiffe schließen lassen. Mit Motorrädern fuhren wir den ganzen Tag durch den menschenleeren Park. Außerirdische haben wir dort nicht gesehen, sondern nur Hasenähnliche Tiere und Fledermäuse.


 
 
 

Sonntag, 3. April 2011

Brasilien

Canoa Quebrada

Normalerweise kann ich im Bus nicht schlafen, doch ausgerechnet kurz vor 6 Uhr bin ich eingenickt mit dem Resultat, dass wir in Fortaleza, der Endstation aufwachten. Wir sind zwar nur 200 km (= 3 Std.) zu weit gefahren. Glücklicherweise durften wir gratis den nächsten Bus zurück nehmen. Das außerplanmäßige Nickerchen hat uns den halben Tag geraubt.

Unsere Unterkunft gehört zu den kostengünstigsten und entpuppt sich als ein kleines Paradies. Wir verweilen in einem Bungalow mit großer Terrasse, wo wir die sonnenintensive Mittagszeit in der Hängematte verbringen und aufs Meer hinausschauen. Das Frühstück bestehend aus Kaffee, Milch, frischgepressten Orangensaft und Mangosaft, Früchten wie Bananen, Papaya, Ananas sowie Vollkornbrötchen, Käse, Honig (und Rührei) ist genau der richtige Start in den Tag.








Natal

Als uns das Taxi vor Helgas Haus absetzt, kommt uns schon den Duft vom Grill entgegen. Die ersten Happen sind bereits fertig und super lecker. Helga erinnert mich an meine Schwester, beide sind wahre Grillmeister und begnadete Bäckerinnen.

Wir nehmen die Gegend Praia Ponta Negra und Praia da Pipa unter die Lupe und speisen in einem Kilo-Restaurant, wo ich den besten Nachtisch überhaupt genussvoll zu mir nahm. Ein Traum von Schokolade, Nüssen, Kuchenstückchen und Kondensmilch. Dieses Mal spielt der Preis keine Rolle und ich gönne mir einen weiteren Teller mit der süßen Delikatesse von der ich bis heute noch schwärme und allein wegen dem Nachtisch zurück nach Natal fahren würde.

Zwischenmeldung

Frauen beglückwünschen mich und fragen in welchen Schwangerschaftsmonat ich mich befinde. Jetzt ist Schluss mit lustig. Ich bin tatsächlich so dick, dass die Naht meiner Hose schon zwei Mal gerissen ist und die Leute denken, dass ich schwanger bin.

Der einzige Vorteil dieses Zustandes ist, dass Leute mehr Rücksicht auf mich nehmen und ich an der Kasse bevorzugt behandelt werde. Bei der nächsten Apotheke mache ich halt und wage mich auf die Waage. Ich traue meinen Augen nicht 71,5 kg. Das ist Rekord. Ich steige erneut drauf 71,5 kg. Da ändert sich nichts. Die ist bestimmt falsch justiert oder kaputt. Aber auch die Waage der nächsten Apotheke zeigt den gleichen Wert an.

Wie konnte es bloß dazu kommen? War ich so maßlos, nur weil ich mir ab und zu mal einen Leckerbissen gegönnt habe? Ich fange an mich selbst zu bemitleiden und sehe mich als Opfer von versteckten Fetten, die ganz plötzlich heimtückisch zugeschlagen haben.

Das kann kein Dauerzustand sein. So viel steht fest. Airton ist mein Jammern über mein Gewicht und meine Körpermasse leid und kauft in der Apotheke auf Verdacht zwei Mittelchen gegen Würmer aller Art, die ich brav einnehme. In meinem Bauch grummelt und zuckt es. In den darauffolgenden Tagen sehe ich nicht nur schlanker aus, sondern wiege auch weniger. Bäh, ich will gar nicht daran denken, wie lange ich die Untermieter mit mir herumgetragen habe, die mir in den letzten Wochen so zu schaffen gemacht haben. Dennoch würde ich gerne wissen, was das für eine Sorte war und wo ich mir die Kleinen eingefangen habe. Tag für Tag spüre ich, wie meine ursprüngliche Energie wieder zurückkehrt, stehe endlich wieder von alleine um 6 Uhr auf und kann es kaum erwarten wieder aktiv zu sein.


Sonntag, 13. März 2011

Brasilien

Joa Pessoa

Da ich jetzt oft genug die Bedürfnisanstalt aus Keramik aufgesucht habe, möchte ich mir etwas Gutes tun und wohlbekannte magenfreundliche Speisen zu mir nehmen, als da wären: Pan-Pizza von Pizzahut und Schokolade in unterschiedlichen Varianten. Dennis führt uns zu einem nahegelegenen Fluss, wo wir bei einem Caipirinha und dem Bolero den Sonnenuntergang genießen.






Maragogi

Entlang der Palmenreichen Küste machen wir einen Zwischenstopp in Maragogi. Ein günstiges 3-Sterne Hotel mit Meerblick, Hängematte am Balkon und ausgedehntem Frühstück ist unser Domizil. Wir planen einen Bootsausflug, zu dem es aufgrund meiner ‚plötzlichen‘ Erkrankung nicht kommt. Schüttelfrost, Hitzewallungen, Fieber, Untertemperatur, Durchfall, Bauchkrämpfe, Verstopfung. In den letzten Wochen fühlte ich mich eh schon komisch, hitzeempfindlich, müde, kraftlos, appetitlos, hatte ein permanentes Völlegefühl und sah aus wie schwanger. Habe ich eine Tropenkrankheit? Malaria oder Dengue? Oder einfach nur eine Magen-Darm-Infektion? Als mich die Hotelangestellten sehen, wollten die den Krankenwagen rufen. Aber gehen kann ich noch und ein Auto haben wir hier ja auch. Also auf zum Krankenhaus. Dort beschreibe ich meine Leiden und kriege in dem Behandlungszimmer, in dem vier weitere Patienten behandelt werden, eine Riesen- Spritze verpasst. Keine Ahnung, was das genau war, so gut ist mein Portugiesisch dann doch nicht. Danach geht es mir etwas besser, bin aber immer noch schlapp und kraftlos. Der Arzt ist verwundert und lässt mich noch ein Weilchen ausruhen. Dennoch fühle ich mich nicht wirklich fit und wir verlassen das Krankenhaus.

So habe ich mir meinen Geburtstag nicht vorgestellt. Ab jetzt geht's bergab!









Aracajú

Diese Stadt sollte eigentlich nur als Umsteigeort dienen. Nächstes Ziel ist Olinda, meinetwegen auch Recife oder Joa Pessoa. Wir befinden uns mal wieder an unserem Lieblingsort – dem Busbahnhof, wo es heißt: „Der nächste Bus fährt in zwei Tagen. Oder nach Maceió in 6 Stunden.“ Klasse. Anstatt zu warten, mieten wir uns ein Auto und fahren los. Klingt einfach. Doch da heute Samstag ist, und die Uhr 5:50Uhr anzeigt, sind Autovermietungen noch oder komplett geschlossen. Außerdem befindet sich die nächste Autovermietung an der Küste, sprich 2 Stunden mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Wie konnten wir das wissen? Egal, wir fahren endlich los und finden auf dem Weg per Zufall eine Tankstelle mit kostenlosen Duschmöglichkeiten – perfekt! Stundenlage Übernacht-Busfahrten und das Abgammeln am Busbahnhof bei Temperaturen über 30°C sind schon irgendwie ekelig. Bei der Abgabe des Pkw, sehen wir, wir anziehend die Gegend an der Küste ist und verweilen hier für ein paar Tage.









Curumuxatiba

Von dem bunten, hektischen Treiben der Großstadt wagen wir uns nun in kaum bekannte kleine Dörfer an der Küste. Die unbefestigte staubige Straße lässt darauf schließen, dass dort keine ausgebaute Infrastruktur besteht. Was wir vorfinden, ist ein friedlicher kleiner Ort mit relaxten Einwohnern und kurzen Geschäftszeiten. An dem unendlich lang erscheinenden sauberen Sandstrand schmiegen sich sattgrüne Laubbäume, die unter Naturschutz stehen. Eine sanfte Brise erfrischt und dämpft die hohen Temperaturen. Wir entscheiden uns, Fahrräder auszuleihen. Mein Papa hat letztens noch Fahrräder dieser Qualität verschenkt und in der Schweiz würde man Geld dafür bekommen, wenn man so einen Drahtesel annehmen würde. Fahrtechnisch haben wir keine Probleme voranzukommen. Was uns allerdings während der Tour unerwartet am Strand überrascht, ist die Flut, die uns den Weg abschneidet und uns in den Klippen einkesselt. Während ich mich um die Wertsachen kümmere, bringt Airton die Fahrräder in Sicherheit, die letztlich doch ziemlich viel Meerwasser abgekriegt haben. Doch der Fahrradverleih hat es nicht bemerkt oder es war ihm egal, da sich seine gesamte Flotte in derartigen Zustand befindet. Als wir es dann am nächsten Tag doch noch zum menschenleeren Strand hinter den Klippen geschafft haben, sehen wir eine kleine rote Schlange direkt neben uns. Da ich nicht wusste, um welche Schlage es sich handelt, habe ich schnell ein Foto gemacht.







Rio de Janeiro

Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass Gott die Welt in 6 Tagen erschaffen hat, wobei er den 7. Tag Rio de Janeiro widmete. Atemberaubende Ausblicke vom Corcovado, wo die Christusstatue steht, farbenfrohe Sonnenuntergänge mit dem Motiv des Zuckerhuts und die feinen Sandstrände Copacabana und Ipanema machen diese Stadt einzigartig. Doch der Verkehr kann einem ganz schön zu schaffen machen. Der Bus fährt um jeden Block und benötigt eine halbe Ewigkeit, mit dem Auto dauert es Stunden bis man einen Parkplatz gefunden hat und wenn Stau ist, ist es egal ob per Bus oder Pkw - man steht eh. Und das bei schwülen 42°C Außentemperatur. Auf eine Favela-Tour habe ich verzichtet, da ich mir bereits in Afrika die Townships angeschaut habe.








Parati

Eine malerische ruhige Hafenstadt mit sauberen weiß gestrichenen Häusern mit farbenfroher Fenster- und Türumrandung. Jede Gasse, jedes Haus erscheint schöner als das andere. Der Strand und das Flussufer laden zum entspannen ein und am Hafen werden Bootstouren in kleinen Gruppen zu den umliegenden Inseln angeboten. Die Atomsphäre ist völlig entspannt und richtig angenehm, wenn da nicht dieses blöde unebene Kopfsteinpflaster wäre, das zwar nett aussieht, ich aber die ganze Zeit aufpassen muss, wo und wie ich auftrete. Auch ohne Highheels kann man sich hier die Beine brechen.



Samstag, 5. März 2011

Zwischenmeldung

Meine Mama hatte Angst, dass ich während der Weltreise verhungere. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Zugenommen habe ich! Ich zwänge mich in meine Sachen, die plötzlich eng anliegen, habe Schwierigkeiten den letzten Hosenknopf zu schließen und sehe während der holprigen Fahrt wie mein Bauchspeck vor sich hin schwabbelt. Na toll. Und die ersten Kilos habe ich bereits in Afrika gut angelegt. Ich wusste nicht, dass Erdnussbutter als Nutella-Ersatz dienen kann und konnte mich natürlich nicht zurückhalten. In Patagonien waren die Leckerbissen der preisgünstigen Bäckereien schuld und in Brasilien das frittierte Zeug an den Bahnhöfen und die All-you-can-eat Buffet-Restaurants.
Ja, ich weiß, selber schuld. Doch einen Vorteil hat das Dilemma dann schließlich doch noch:
gelungene Brustvergrößerung ohne OP


- An dieser Stelle folgt kein Foto -




Donnerstag, 17. Februar 2011

Brasilien

Serra da Mantiqueira

Da ich mit Brasilianern
reise, habe ich das Glück Orte kennenzulernen, die in keinem herkömmlichen Reiseführer verzeichnet sind. So auch die Gegend um Serra da Mantiqueira. Es hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ein negativer Aspekt ist beispielsweise die mangelnde Verkehrsverbindung. Denn ohne Pkw ist man hier aufgeschmissen. Unser Ziel liegt 25km entfernt. Ein Verleih gibt es hier nicht, mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist es zu weit.
Da bleibt nur eins, per Anhalter mitgenommen zu werden. Am größten ist die Chance von einem Lkw mitgenommen zu werden. Kaum strecken wir unseren Daumen raus, bleibt auch schon ein Auto stehen und wie der Zufall es will, die zwei wollen auch dorthin.
Unsere Wanderung inklusive etlicher Kletterabschnitte dauert insgesamt 4,5 Stunden. Und es war so steil, dass mir am nächsten Tag alles weh tat. Weitere sportliche Aktivitäten werden erst einmal vertagt.
Der kleinem Ort lenkt mich von meinen Leiden ab: die bunten Fachwerkhäuser mit kleinen Türmchen erinnern an die Schweiz, Bier gibt es hier in etlichen Varianten, genauso wie Schokolade. Im Hotel Genève wurden unsere Handys und mein MP3-Player geklaut. Na toll. Einmal übernachtet man in einem guten Hotel und dann so etwas.
Die nächsten Nächte verbringen wir bei einer Familie auf einem Bauernhof mitten im nirgendwo. Markus und Beatrix laden uns zu einem Ausflug zum „Harry Krischner“ ein. Keine Ahnung, wer das sein soll, scheint ziemlich bekannt zu sein dieser Harry. „Wie du weißt nicht was das ist?“ fragten sie erstaunt. Dann lass ich mich mal überraschen. Wir fahren mit deren Geländewagen durch die saftgrüne hügelige Landschaft. Und was taucht hinter einigen Bergen auf? Ein Tempel. Die hier wohnhafte Glaubensgemeinschaft Hare Krishna erinnert an den Hinduismus und ist eine Neue Religiöse Bewegung, die sich in den 70ern untern den Hippies in Europa ausbreitete. Frauen und Männer gekleidet in traditioneller indischer Tracht, der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, sanfte Meditationsmusik erklingt und lässt die Gedanken schweifen. Liebe schenken, Liebe annehmen. Die Ruhe, die diese Menschen ausstrahlen und das permanente Grinsen regen mich irgendwie auf.
Auf dem Parkplatz nehmen wir einen Zettel mit ein paar Verhaltensregeln entgegen. Das übliche u.a. Waffen sind nicht erlaubt, keine mitgebrachten Speisen verzehren, töte und quäle keine Tiere. Zählen Fliegen und Mücken auch dazu? Wenn ja, dann haben wir letztlich doch gegen die Regeln verstoßen.



Hare Krishna, Hare Krishna,
Krishna Krishna, Hare Hare,
Hare Rama, Hare Rama,
Rama Rama, Hare Hare.









Sao Paulo

Hier ging es eigentlich nur darum, Airtons Freunde, Bekannte und Familie zu treffen und das selbstverständlich bei Speis und Trank. Von Hausmannskost über Sushi, italienische Mega-Salate bis zu einer der besten Churrascaria war alles dabei. Das Auto geben wir hier ab und reisen nun per Bus weiter.




Paranaguá

Am frühen Morgen, gegen 4:00Uhr erreichten wir Curitiba. Ne ziemlich blöde Zeit, in der man nicht allzu viel unternehmen kann. Also schliefen wir am Bahnhof bis der Ticketschalter öffnete. Und da bereits alle Tickets für die Panoramafahrt von Curitiba nach Paranaguá ausverkauft waren, entschieden wir uns für Plan B, indem wir die Tickets in die umgekehrte Richtung kauften. Mit dem Auto schlängelten wir uns durch die landschaftlich reizvolle Straße da Graciosa bis nach Paranaguá, wo wir mit einem Boot zur Ilha do Mel (Honiginsel) übersetzen. Hier gibt es kein Verkehr, keine Hektik, keine Straßenbeleuchtung, die Zeit und Technik scheint stehengeblieben zu sein. Es könnte so romantisch sein, wenn es hier nicht so viele nervige Mücken geben würde und nicht 5m neben mir ein Blitz eingeschlagen wäre.
Zurück an Land machten wir uns auf zum nächsten Dorf, wo wir Barreado, eine typische Pot-Speise dieser Region ausprobierten und anschließend mit dem Touristen-Zug durch die wunderschöne Gegend tuckerten.






Imbituba & Umland

Genug der Gemütlichkeit am Strand, den ich nun schon gut genug kenne und auf, um etwas Neues zu sehen. Mit dem Auto fahren wir von Florianopolis Richtung Landesinnere über die Dörfer Alfredo Wagner und Urubici. Eigentlich wollten wir direkt nach Imbituba, doch da die Verbindungsstraße aufgrund von Erdrutschen gesperrt war, mussten wir einen Umweg einschlagen. Um das beste aus der Situation zu machen, informierten wir uns, welche Sehenswürdigkeiten auf dem Weg liegen.
Sonderbare Felsformationen in dem kältesten Ort Brasiliens, in dem eine Temperatur von ca. -18°C gemessen wurde. Klingt doch gut. Auf dem Weg zum besagten Felsen fuhren wir durch eine bergige bewaldete Landschaft. Streckenweise verschwanden wir in den dichten Nebelwolken, die vom Tal aufstiegen. Auf unserem Weg machten wir Halt bei einem der Wasserfälle, fuhren durch einsame Dörfer mit unbefestigten Straßen, genossen die schönsten Aussichten, doch den Stein, für den wir eigentlich hierhergekommen waren, konnten wir aufgrund der nebeligen Wetterlage nicht sehen. Noch nicht einmal erahnen. Der Nebel war so stark, dass wir im Schneckentempo den Berg hinunter fuhren, da wir keine 2m Sicht hatten. Die Felsformation hatten wir zwar nicht gesehen, dafür überraschte uns die Natur mit einem warmen Sonnenuntergang. Und die Laternenbestückte Serpentinen-Straße erstrahlte wie ein Meer von Sternen.
Um 2Uhr nachts, also sechs Stunden später als geplant, kamen wir bei Sarah an. Während unserem Ausflug hatten wir sie die ganze Zeit am Laufenden gehalten, wo wir gerade sind und wann wir voraussichtlich bei ihr eintreffen. Für sie kein Thema, da sie eh auf einer Party war.

Sarah führte uns zu den Stränden Praia do Rosa und Praia da Luz, wo wir ein Bad im Meer nahmen und quatschten. Sie hatte uns vorher nicht gesagt, dass die direkte Verbindung der Strände ein mit Schlaglöchern übersäter Weg ist, den man besser mit einem Geländewagen bewältigen sollte. Irgendwo kam es nämlich, wie es kommen musste. Wir blieben stecken. Weder vor, noch zurück. Und kein Schwein weit und breit, der mal zupacken könnte. Schließlich setze sich Sarah ans Steuer, wir schoben und der Pkw war wieder frei. Sarah erwies sich als Off-Road-Driver, so dass sie für den Rest des Tages als Fahrer ernannt wurde.
Am Abend auf der Suche nach einem Restaurant trafen wir durch Zufall auf einen älteren Herren, um den einige Leute einen Bogen machten, da er in ihren Augen ein unhygienischer Penner ist, bei uns jedoch prompt die Neugier weckte. Der 55jährige Brasilianer, Luiz Carlos Rodrigues nennt sich den Fahrrad-Gaucho. Nach dem Tod seiner zweiten Frau vor 10 Jahren stieg er auf sein Fahrrad und radelte drauf los. Er erfüllte sich u.a. einen verrückten Kindheitstraum ganz Südamerika mit dem Fahrrad zu bereisen. In diesen 10 Jahren bewältigte er bislang 106.000 km. Vor einigen Tagen wurde eine Reportage über ihn gezeigt, die wir leider noch nicht sehen konnten, da wir hier weder TV noch Internet hatten. Die Geschichten waren so fesselnd, dass wir beschlossen, ihn am nächsten Tag zu Mittag einzuladen.
Doch am nächsten Tag kam Sarah nicht aus dem Bett. Erst gegen Nachmittag verließen wir das Haus, um uns in ein Restaurant am Strand zu setzen. Schade, dass wir unser Versprechen nicht eingehalten haben. Doch was ist das für eine Gestalt an der Eingangstür, die genüsslich einen Kaffee schlürft und die selbstgedrehte Zigarette raucht? Der Fahrradfahrer. Schnell gingen wir auf ihn zu, begrüßten ihn und luden ihn letztlich doch zum Essen ein. Für ihn, war dies ein wahres Geschenk. Der Tisch war voller maritimer Leckerbissen. Es war so viel, dass er davon den darauffolgenden Tag essen konnte. Zum Abschied strahlte das Restaurant seine Reportagen über die große Leinwand aus. Sichtlich gerührt, verfolgte er das Flackern auf der Leinwand mit Tränen in den Augen.








Ihla Santa Catarina

Ich entschied mich dafür, mir eine kleine Auszeit zu nehmen und ein paar Tage auf der Insel Santa Catarina Sonne zu tanken. Schnell sind Freunde gefunden mit denen ich zu den unterschiedlichsten Stränden dieser recht großen Insel fahre. Und nach kurzer Zeit sind Weronika aus Polen und ich bei gastfreundlichen Einheimischen untergekommen, wo wir jeden Tag gemeinsam kochen, Fruchtdrinks in allen Variationen kreieren und abends Caipirinha zubereiten. Wir lernen auch die verschiedenen Spezialitäten der Sushi-Restaurants, brasilianische hausgemachte Barbecue und die Churrascaria kennen und lieben.
Churrascaria ist eine Art Grillhaus in Buffetform, wo das Essen an den Tisch gebracht wird. Iss so viel du kannst! Und lass ein wenig Platz für das Nachtischbuffet, das nach der Schwelgerei auf dich wartet! Gesprächsstoff gibt es genug, da jeder von uns gerne und viel reist und die verrücktesten Geschichten erlebt.
Neben ein paar unvorhersehbaren Wanderungen in Flipflops über Stock und Stein durch den hügeligen tropischen Wald, in dem es nur so von Mücken wimmelt, gleicht diese Zeit eher einem normalen Badeurlaub, so dass nicht allzu viel zu berichten ist.


Iguazú Wasserfälle

Die Iguazú-Wasserfälle befinden sich an der Grenze von Argentinien, Paraguay und Brasilien. Was mich in diesem Nationalpark erwartet, ist eine prächtige, atemberaubende und majestätische Naturgewalt voller Energie und Kraft, die die Blicke der Besucher fesselt und deren Münder offen stehen lässt. Das tosende Rauschen der Wassermassen übertönt die Stimmen der Touristen. Die insgesamt 275 Wasserfälle, gebettet in einem tropischen Regenwald, schenken ihren Bewunderern ein einzigartiges Glücksgefühl, so auch mir.
Hin und weg von dieser Naturschönheit besuche ich den Park noch an den darauffolgenden Tagen, um diesen einzigartigen Ort voll und ganz genießen zu können. Da sich diese Wasserfälle auf 2,7 Km erstrecken, ist es selbst mit meiner Weitwinkelkamera unmöglich diese Landschaft auf ein Foto zu kriegen. Egal wie ich die Kamera halte, es passt einfach nicht. Selbst mit der Panoramafunktion kommt nicht alles drauf.


Ich steige in den Bus, sehe, wie die Landschaft an mir vorbeizieht und merke, wie müde ich bin, von den letzten Tagen in Buenos Aires inklusive der Silvester-Party. Der Bus macht mehrere Male aufgrund eines Motorschadens außerplanmäßig Halt. Doch das ist mir egal. Ich weiß, dass niemand auf mich wartet. Ich habe Zeit und an meinem Ankunftstag habe ich sowieso nichts vor. 18 Stunden Busfahrt liegen vor mir. Um Geld zu sparen entschied ich mich für den günstigen Reisebus „Semi-Cama“ und merke, dass zwar meine Arme und Beine ja sogar der Po einschlafen, aber nicht ich.
Nach ein paar Stunden, heißt es aussteigen und auf einen anderen Bus warten – der Schaden kann auf Dauer nicht behoben werden. Wir warten am Straßenrand bis endlich der Reisebus erscheint. Und zu unserer Freude ist dies die luxuriöse Variante für die ich zu geizig war, mehr auszugeben. Ich kuschel mich in den breiten Ledersitz, nachdem ich diesen in die Liegeposition gebracht habe, schließe meine Augen und schlafe direkt ein.
Als ich meine Augen öffne, schaue ich auf eine Regenwald ähnliche Landschaft. Alles ist grün. Wassertropfen liegen auf den großen Blättern verschiedenster Bäume und Pflanzen. Und bis nach Puerto Iguazú ändert sich an diesen Landschaftsbild nichts.
Vor kurzem befand ich mich in einer 12 Millionen Metropole, bestehend aus grauem Beton und Asphalt, jetzt (nach einer 24 stündigen Busfahrt mit ausplanmäßigen Pausen) erwache ich in einer anderen Welt voller Natur. Ich merke wie meine Neugier und Reiselust aufs neue hochkommen, spüre das Kribbeln und die Vorfreude auf das Neue und Unbekannte. So gerne, wie ich mich auf Streifzügen durch Bars, Partys und Clubs befinde, um so mehr freue ich mich auf die Abgeschiedenheit in der Natur.

In Buenos Aires habe ich spontan beschlossen eine Routenänderung vorzunehmen. Anstatt über Bolivien nach Peru zu fahren, möchte ich nun die entgegengesetzte Richtung einschlagen und von Brasilien nach Equador zu reisen. Mein nächstes Ziel sind die Iguazú Wasserfälle. Imposant, majestätisch, voller Energie tosen die Wasserfälle in dem Schmetterlingreichen Regenwald in die Tiefe. Drei ganze Tage verbringe ich an diesem wundervollen Ort. Zwei Tage verbringe ich auf der argentinischen Seite, wo ich an einer Bootstour teilnehme, die direkt in die Wasserfälle hineinführt, den dritten Tag auf der brasilianischen Seite mit einer atemberaubenden Sicht auf die Wasserfälle.

Sonntag, 13. Februar 2011

Buenos Aires, die 2.

Zurück in Buenos Aires, wo der „Food“-Trip, also die kulinarische Reise (ugs. Fresserei) durch das landschaftlich wunderschöne Schlaraffenland begann, verbrachten Maya und ich die letzten Tage des Jahres 2010 – Weihnachten bis Neujahr, um unsere gemeinsamen Erlebnisse zu verarbeiten und uns ein wenig vor dem Bevorstehenden auszuruhen. Da wir während der gesamten Reise nicht einmal richtig ausgegangen sind, entscheiden wir uns am Pub Crawl teilzunehmen (zahle ca. 10€ und bediene dich am Pizza Buffet, all you can drink (leider nur Bier und Wein), 1 Kurzer pro Bar und freien Eintritt in den Club). Und weil’s so gut war, nahmen wir gleich zwei Mal daran teil. Dann war ja schon Silvester, das wir mit den Brasilianern aus unserem Hostel Open Air am Hafen feierten. Dieses Mal ohne einen Tropfen Alkohol, da mein Bus mich zu Neujahr 18 Stunden Richtung Norden zu den Iguazú Wasserfällen bringen wird und ich den nicht verpassen möchte.


Maya begleitet und verabschiedet mich, ist den Tränen nah, da es nun heißt Abschied zunehmen. Plötzlich ist unser Abenteuer-Trip zu Ende. Wie schnell die Zeit verging, in der wir so viel gelacht haben, uns die Seele aus dem Leib geredet haben und die köstlichsten Delikatessen mit größter Freude vernascht haben. Glücklich blicken wir zurück und hoffen, uns im Sommer 2011 in Europa wiederzusehen.
Der Bus ist nun da, erneut umarmen wir uns, winken uns zu. Nun steht für uns ein neues Abenteuer an. Maya wird in 2 Wochen nach Israel zu ihrer Familie fliegen. Da sie bereits zu Beginn ihrer Reise bei den mächtigen Iguazú Wasserfällen Halt machte und Angst vor Brasilien hat, entscheidet sie sich an einem Tango-Kurs teilzunehmen. Ich bin so glücklich und dankbar, eine so gute Freundin gefunden zu haben.