Serra da Mantiqueira
Da ich mit Brasilianern reise, habe ich das Glück Orte kennenzulernen, die in keinem herkömmlichen Reiseführer verzeichnet sind. So auch die Gegend um Serra da Mantiqueira. Es hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ein negativer Aspekt ist beispielsweise die mangelnde Verkehrsverbindung. Denn ohne Pkw ist man hier aufgeschmissen. Unser Ziel liegt 25km entfernt. Ein Verleih gibt es hier nicht, mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist es zu weit.
Da bleibt nur eins, per Anhalter mitgenommen zu werden. Am größten ist die Chance von einem Lkw mitgenommen zu werden. Kaum strecken wir unseren Daumen raus, bleibt auch schon ein Auto stehen und wie der Zufall es will, die zwei wollen auch dorthin.
Unsere Wanderung inklusive etlicher Kletterabschnitte dauert insgesamt 4,5 Stunden. Und es war so steil, dass mir am nächsten Tag alles weh tat. Weitere sportliche Aktivitäten werden erst einmal vertagt.
Der kleinem Ort lenkt mich von meinen Leiden ab: die bunten Fachwerkhäuser mit kleinen Türmchen erinnern an die Schweiz, Bier gibt es hier in etlichen Varianten, genauso wie Schokolade. Im Hotel Genève wurden unsere Handys und mein MP3-Player geklaut. Na toll. Einmal übernachtet man in einem guten Hotel und dann so etwas.
Die nächsten Nächte verbringen wir bei einer Familie auf einem Bauernhof mitten im nirgendwo. Markus und Beatrix laden uns zu einem Ausflug zum „Harry Krischner“ ein. Keine Ahnung, wer das sein soll, scheint ziemlich bekannt zu sein dieser Harry. „Wie du weißt nicht was das ist?“ fragten sie erstaunt. Dann lass ich mich mal überraschen. Wir fahren mit deren Geländewagen durch die saftgrüne hügelige Landschaft. Und was taucht hinter einigen Bergen auf? Ein Tempel. Die hier wohnhafte Glaubensgemeinschaft Hare Krishna erinnert an den Hinduismus und ist eine Neue Religiöse Bewegung, die sich in den 70ern untern den Hippies in Europa ausbreitete. Frauen und Männer gekleidet in traditioneller indischer Tracht, der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, sanfte Meditationsmusik erklingt und lässt die Gedanken schweifen. Liebe schenken, Liebe annehmen. Die Ruhe, die diese Menschen ausstrahlen und das permanente Grinsen regen mich irgendwie auf.
Auf dem Parkplatz nehmen wir einen Zettel mit ein paar Verhaltensregeln entgegen. Das übliche u.a. Waffen sind nicht erlaubt, keine mitgebrachten Speisen verzehren, töte und quäle keine Tiere. Zählen Fliegen und Mücken auch dazu? Wenn ja, dann haben wir letztlich doch gegen die Regeln verstoßen.
Da ich mit Brasilianern reise, habe ich das Glück Orte kennenzulernen, die in keinem herkömmlichen Reiseführer verzeichnet sind. So auch die Gegend um Serra da Mantiqueira. Es hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ein negativer Aspekt ist beispielsweise die mangelnde Verkehrsverbindung. Denn ohne Pkw ist man hier aufgeschmissen. Unser Ziel liegt 25km entfernt. Ein Verleih gibt es hier nicht, mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist es zu weit.
Da bleibt nur eins, per Anhalter mitgenommen zu werden. Am größten ist die Chance von einem Lkw mitgenommen zu werden. Kaum strecken wir unseren Daumen raus, bleibt auch schon ein Auto stehen und wie der Zufall es will, die zwei wollen auch dorthin.
Unsere Wanderung inklusive etlicher Kletterabschnitte dauert insgesamt 4,5 Stunden. Und es war so steil, dass mir am nächsten Tag alles weh tat. Weitere sportliche Aktivitäten werden erst einmal vertagt.
Der kleinem Ort lenkt mich von meinen Leiden ab: die bunten Fachwerkhäuser mit kleinen Türmchen erinnern an die Schweiz, Bier gibt es hier in etlichen Varianten, genauso wie Schokolade. Im Hotel Genève wurden unsere Handys und mein MP3-Player geklaut. Na toll. Einmal übernachtet man in einem guten Hotel und dann so etwas.
Die nächsten Nächte verbringen wir bei einer Familie auf einem Bauernhof mitten im nirgendwo. Markus und Beatrix laden uns zu einem Ausflug zum „Harry Krischner“ ein. Keine Ahnung, wer das sein soll, scheint ziemlich bekannt zu sein dieser Harry. „Wie du weißt nicht was das ist?“ fragten sie erstaunt. Dann lass ich mich mal überraschen. Wir fahren mit deren Geländewagen durch die saftgrüne hügelige Landschaft. Und was taucht hinter einigen Bergen auf? Ein Tempel. Die hier wohnhafte Glaubensgemeinschaft Hare Krishna erinnert an den Hinduismus und ist eine Neue Religiöse Bewegung, die sich in den 70ern untern den Hippies in Europa ausbreitete. Frauen und Männer gekleidet in traditioneller indischer Tracht, der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, sanfte Meditationsmusik erklingt und lässt die Gedanken schweifen. Liebe schenken, Liebe annehmen. Die Ruhe, die diese Menschen ausstrahlen und das permanente Grinsen regen mich irgendwie auf.
Auf dem Parkplatz nehmen wir einen Zettel mit ein paar Verhaltensregeln entgegen. Das übliche u.a. Waffen sind nicht erlaubt, keine mitgebrachten Speisen verzehren, töte und quäle keine Tiere. Zählen Fliegen und Mücken auch dazu? Wenn ja, dann haben wir letztlich doch gegen die Regeln verstoßen.
Hare Krishna, Hare Krishna,
Krishna Krishna, Hare Hare,
Hare Rama, Hare Rama,
Rama Rama, Hare Hare.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNtTIN0XjvZFxMVIGjYeLuR7bAiek9od9eFcmuaiIPwnt6YgEKYWgwUjvkxdgS5BfVn4U294uXMRZpQEvagHpCOKLVg1DFOEqRzTR0mgl3v8Mb7cDwDkJi51XsAWs4QCZhb9YPHXDJ0-I/s400/Land_kl.jpg)
Sao Paulo
Hier ging es eigentlich nur darum, Airtons Freunde, Bekannte und Familie zu treffen und das selbstverständlich bei Speis und Trank. Von Hausmannskost über Sushi, italienische Mega-Salate bis zu einer der besten Churrascaria war alles dabei. Das Auto geben wir hier ab und reisen nun per Bus weiter.
Hier ging es eigentlich nur darum, Airtons Freunde, Bekannte und Familie zu treffen und das selbstverständlich bei Speis und Trank. Von Hausmannskost über Sushi, italienische Mega-Salate bis zu einer der besten Churrascaria war alles dabei. Das Auto geben wir hier ab und reisen nun per Bus weiter.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_KUQfdNFxcj_d4HTIgMnSNX3jXvozSGWmUUkI2uMIc1Vc1_j6alTBUyBWqwiaRal21iw8G2EBPXs0srfEZNKoJagHmE0lQDWuEZy6zLX6R5zJf5TyBp0s8UOT_0tBIlZB1IKhTdKfX1k/s400/Sao+Paulo_kl.jpg)
Paranaguá
Am frühen Morgen, gegen 4:00Uhr erreichten wir Curitiba. Ne ziemlich blöde Zeit, in der man nicht allzu viel unternehmen kann. Also schliefen wir am Bahnhof bis der Ticketschalter öffnete. Und da bereits alle Tickets für die Panoramafahrt von Curitiba nach Paranaguá ausverkauft waren, entschieden wir uns für Plan B, indem wir die Tickets in die umgekehrte Richtung kauften. Mit dem Auto schlängelten wir uns durch die landschaftlich reizvolle Straße da Graciosa bis nach Paranaguá, wo wir mit einem Boot zur Ilha do Mel (Honiginsel) übersetzen. Hier gibt es kein Verkehr, keine Hektik, keine Straßenbeleuchtung, die Zeit und Technik scheint stehengeblieben zu sein. Es könnte so romantisch sein, wenn es hier nicht so viele nervige Mücken geben würde und nicht 5m neben mir ein Blitz eingeschlagen wäre.
Zurück an Land machten wir uns auf zum nächsten Dorf, wo wir Barreado, eine typische Pot-Speise dieser Region ausprobierten und anschließend mit dem Touristen-Zug durch die wunderschöne Gegend tuckerten.
Am frühen Morgen, gegen 4:00Uhr erreichten wir Curitiba. Ne ziemlich blöde Zeit, in der man nicht allzu viel unternehmen kann. Also schliefen wir am Bahnhof bis der Ticketschalter öffnete. Und da bereits alle Tickets für die Panoramafahrt von Curitiba nach Paranaguá ausverkauft waren, entschieden wir uns für Plan B, indem wir die Tickets in die umgekehrte Richtung kauften. Mit dem Auto schlängelten wir uns durch die landschaftlich reizvolle Straße da Graciosa bis nach Paranaguá, wo wir mit einem Boot zur Ilha do Mel (Honiginsel) übersetzen. Hier gibt es kein Verkehr, keine Hektik, keine Straßenbeleuchtung, die Zeit und Technik scheint stehengeblieben zu sein. Es könnte so romantisch sein, wenn es hier nicht so viele nervige Mücken geben würde und nicht 5m neben mir ein Blitz eingeschlagen wäre.
Zurück an Land machten wir uns auf zum nächsten Dorf, wo wir Barreado, eine typische Pot-Speise dieser Region ausprobierten und anschließend mit dem Touristen-Zug durch die wunderschöne Gegend tuckerten.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjW89srODmxYCMyVXceFFnUpsaIrDMSCgCG2N0ED9R3OB4xOlLmSZkyAGoM_a-hPRz-qP5obOWou4rVlvnJN82eY7SDm4u9j0tfYRfs1cxhb7gCR5Mb9OyKDCMchlnG22QppFBGnUd2ACE/s400/Paranagua_kl.jpg)
Imbituba & Umland
Genug der Gemütlichkeit am Strand, den ich nun schon gut genug kenne und auf, um etwas Neues zu sehen. Mit dem Auto fahren wir von Florianopolis Richtung Landesinnere über die Dörfer Alfredo Wagner und Urubici. Eigentlich wollten wir direkt nach Imbituba, doch da die Verbindungsstraße aufgrund von Erdrutschen gesperrt war, mussten wir einen Umweg einschlagen. Um das beste aus der Situation zu machen, informierten wir uns, welche Sehenswürdigkeiten auf dem Weg liegen.
Sonderbare Felsformationen in dem kältesten Ort Brasiliens, in dem eine Temperatur von ca. -18°C gemessen wurde. Klingt doch gut. Auf dem Weg zum besagten Felsen fuhren wir durch eine bergige bewaldete Landschaft. Streckenweise verschwanden wir in den dichten Nebelwolken, die vom Tal aufstiegen. Auf unserem Weg machten wir Halt bei einem der Wasserfälle, fuhren durch einsame Dörfer mit unbefestigten Straßen, genossen die schönsten Aussichten, doch den Stein, für den wir eigentlich hierhergekommen waren, konnten wir aufgrund der nebeligen Wetterlage nicht sehen. Noch nicht einmal erahnen. Der Nebel war so stark, dass wir im Schneckentempo den Berg hinunter fuhren, da wir keine 2m Sicht hatten. Die Felsformation hatten wir zwar nicht gesehen, dafür überraschte uns die Natur mit einem warmen Sonnenuntergang. Und die Laternenbestückte Serpentinen-Straße erstrahlte wie ein Meer von Sternen.
Um 2Uhr nachts, also sechs Stunden später als geplant, kamen wir bei Sarah an. Während unserem Ausflug hatten wir sie die ganze Zeit am Laufenden gehalten, wo wir gerade sind und wann wir voraussichtlich bei ihr eintreffen. Für sie kein Thema, da sie eh auf einer Party war.
Um 2Uhr nachts, also sechs Stunden später als geplant, kamen wir bei Sarah an. Während unserem Ausflug hatten wir sie die ganze Zeit am Laufenden gehalten, wo wir gerade sind und wann wir voraussichtlich bei ihr eintreffen. Für sie kein Thema, da sie eh auf einer Party war.
Sarah führte uns zu den Stränden Praia do Rosa und Praia da Luz, wo wir ein Bad im Meer nahmen und quatschten. Sie hatte uns vorher nicht gesagt, dass die direkte Verbindung der Strände ein mit Schlaglöchern übersäter Weg ist, den man besser mit einem Geländewagen bewältigen sollte. Irgendwo kam es nämlich, wie es kommen musste. Wir blieben stecken. Weder vor, noch zurück. Und kein Schwein weit und breit, der mal zupacken könnte. Schließlich setze sich Sarah ans Steuer, wir schoben und der Pkw war wieder frei. Sarah erwies sich als Off-Road-Driver, so dass sie für den Rest des Tages als Fahrer ernannt wurde.
Am Abend auf der Suche nach einem Restaurant trafen wir durch Zufall auf einen älteren Herren, um den einige Leute einen Bogen machten, da er in ihren Augen ein unhygienischer Penner ist, bei uns jedoch prompt die Neugier weckte. Der 55jährige Brasilianer, Luiz Carlos Rodrigues nennt sich den Fahrrad-Gaucho. Nach dem Tod seiner zweiten Frau vor 10 Jahren stieg er auf sein Fahrrad und radelte drauf los. Er erfüllte sich u.a. einen verrückten Kindheitstraum ganz Südamerika mit dem Fahrrad zu bereisen. In diesen 10 Jahren bewältigte er bislang 106.000 km. Vor einigen Tagen wurde eine Reportage über ihn gezeigt, die wir leider noch nicht sehen konnten, da wir hier weder TV noch Internet hatten. Die Geschichten waren so fesselnd, dass wir beschlossen, ihn am nächsten Tag zu Mittag einzuladen.
Doch am nächsten Tag kam Sarah nicht aus dem Bett. Erst gegen Nachmittag verließen wir das Haus, um uns in ein Restaurant am Strand zu setzen. Schade, dass wir unser Versprechen nicht eingehalten haben. Doch was ist das für eine Gestalt an der Eingangstür, die genüsslich einen Kaffee schlürft und die selbstgedrehte Zigarette raucht? Der Fahrradfahrer. Schnell gingen wir auf ihn zu, begrüßten ihn und luden ihn letztlich doch zum Essen ein. Für ihn, war dies ein wahres Geschenk. Der Tisch war voller maritimer Leckerbissen. Es war so viel, dass er davon den darauffolgenden Tag essen konnte. Zum Abschied strahlte das Restaurant seine Reportagen über die große Leinwand aus. Sichtlich gerührt, verfolgte er das Flackern auf der Leinwand mit Tränen in den Augen.
Ihla Santa Catarina
Ich entschied mich dafür, mir eine kleine Auszeit zu nehmen und ein paar Tage auf der Insel Santa Catarina Sonne zu tanken. Schnell sind Freunde gefunden mit denen ich zu den unterschiedlichsten Stränden dieser recht großen Insel fahre. Und nach kurzer Zeit sind Weronika aus Polen und ich bei gastfreundlichen Einheimischen untergekommen, wo wir jeden Tag gemeinsam kochen, Fruchtdrinks in allen Variationen kreieren und abends Caipirinha zubereiten. Wir lernen auch die verschiedenen Spezialitäten der Sushi-Restaurants, brasilianische hausgemachte Barbecue und die Churrascaria kennen und lieben.
Churrascaria ist eine Art Grillhaus in Buffetform, wo das Essen an den Tisch gebracht wird. Iss so viel du kannst! Und lass ein wenig Platz für das Nachtischbuffet, das nach der Schwelgerei auf dich wartet! Gesprächsstoff gibt es genug, da jeder von uns gerne und viel reist und die verrücktesten Geschichten erlebt.
Neben ein paar unvorhersehbaren Wanderungen in Flipflops über Stock und Stein durch den hügeligen tropischen Wald, in dem es nur so von Mücken wimmelt, gleicht diese Zeit eher einem normalen Badeurlaub, so dass nicht allzu viel zu berichten ist.
Ich entschied mich dafür, mir eine kleine Auszeit zu nehmen und ein paar Tage auf der Insel Santa Catarina Sonne zu tanken. Schnell sind Freunde gefunden mit denen ich zu den unterschiedlichsten Stränden dieser recht großen Insel fahre. Und nach kurzer Zeit sind Weronika aus Polen und ich bei gastfreundlichen Einheimischen untergekommen, wo wir jeden Tag gemeinsam kochen, Fruchtdrinks in allen Variationen kreieren und abends Caipirinha zubereiten. Wir lernen auch die verschiedenen Spezialitäten der Sushi-Restaurants, brasilianische hausgemachte Barbecue und die Churrascaria kennen und lieben.
Churrascaria ist eine Art Grillhaus in Buffetform, wo das Essen an den Tisch gebracht wird. Iss so viel du kannst! Und lass ein wenig Platz für das Nachtischbuffet, das nach der Schwelgerei auf dich wartet! Gesprächsstoff gibt es genug, da jeder von uns gerne und viel reist und die verrücktesten Geschichten erlebt.
Neben ein paar unvorhersehbaren Wanderungen in Flipflops über Stock und Stein durch den hügeligen tropischen Wald, in dem es nur so von Mücken wimmelt, gleicht diese Zeit eher einem normalen Badeurlaub, so dass nicht allzu viel zu berichten ist.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbGo9hyphenhyphenylLl1JztZRap40Za5IZgo_S1JYN3ct7_fGpQW1w_CsOlnHXLSOGbsjDMubSSOotobw9NNWBwCn5Lv1jXXMQw45B_GlRYV7hocuTqq_MFzi5eMeaoWjrAKJbZUaS0UhMs_FAIBk/s400/Floripa_kl.jpg)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen