Donnerstag, 17. Februar 2011

Ich steige in den Bus, sehe, wie die Landschaft an mir vorbeizieht und merke, wie müde ich bin, von den letzten Tagen in Buenos Aires inklusive der Silvester-Party. Der Bus macht mehrere Male aufgrund eines Motorschadens außerplanmäßig Halt. Doch das ist mir egal. Ich weiß, dass niemand auf mich wartet. Ich habe Zeit und an meinem Ankunftstag habe ich sowieso nichts vor. 18 Stunden Busfahrt liegen vor mir. Um Geld zu sparen entschied ich mich für den günstigen Reisebus „Semi-Cama“ und merke, dass zwar meine Arme und Beine ja sogar der Po einschlafen, aber nicht ich.
Nach ein paar Stunden, heißt es aussteigen und auf einen anderen Bus warten – der Schaden kann auf Dauer nicht behoben werden. Wir warten am Straßenrand bis endlich der Reisebus erscheint. Und zu unserer Freude ist dies die luxuriöse Variante für die ich zu geizig war, mehr auszugeben. Ich kuschel mich in den breiten Ledersitz, nachdem ich diesen in die Liegeposition gebracht habe, schließe meine Augen und schlafe direkt ein.
Als ich meine Augen öffne, schaue ich auf eine Regenwald ähnliche Landschaft. Alles ist grün. Wassertropfen liegen auf den großen Blättern verschiedenster Bäume und Pflanzen. Und bis nach Puerto Iguazú ändert sich an diesen Landschaftsbild nichts.
Vor kurzem befand ich mich in einer 12 Millionen Metropole, bestehend aus grauem Beton und Asphalt, jetzt (nach einer 24 stündigen Busfahrt mit ausplanmäßigen Pausen) erwache ich in einer anderen Welt voller Natur. Ich merke wie meine Neugier und Reiselust aufs neue hochkommen, spüre das Kribbeln und die Vorfreude auf das Neue und Unbekannte. So gerne, wie ich mich auf Streifzügen durch Bars, Partys und Clubs befinde, um so mehr freue ich mich auf die Abgeschiedenheit in der Natur.

In Buenos Aires habe ich spontan beschlossen eine Routenänderung vorzunehmen. Anstatt über Bolivien nach Peru zu fahren, möchte ich nun die entgegengesetzte Richtung einschlagen und von Brasilien nach Equador zu reisen. Mein nächstes Ziel sind die Iguazú Wasserfälle. Imposant, majestätisch, voller Energie tosen die Wasserfälle in dem Schmetterlingreichen Regenwald in die Tiefe. Drei ganze Tage verbringe ich an diesem wundervollen Ort. Zwei Tage verbringe ich auf der argentinischen Seite, wo ich an einer Bootstour teilnehme, die direkt in die Wasserfälle hineinführt, den dritten Tag auf der brasilianischen Seite mit einer atemberaubenden Sicht auf die Wasserfälle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen