Samstag, 25. Dezember 2010

Chile

Pucón

Auf dem Weg nach Pucón trafen wir zwei Reisende, Itay (Israel) und Joshua (NY) von der Fahrradtour im Lake District wieder. Gemeinsam kehrten wir in eine ruhige Jugendherberge ein, wo wir tagtäglich vegetarische Gerichte in der schmalen Küche kreierten. Der chilenische Wein durfte selbstverständlich nicht fehlen.
Noch am Tag zuvor sahen wir den imposanten aktiven Vulkan Villarrica vom See aus. Heute um 5:45Uhr holt uns der Minibus ab, bringt uns zum Adventure-Shop, wo wir unser Equipment entgegen nehmen, um uns auf die bevorstehende Wanderung vorzubereiten. Nach kurzer Zeit befinden wir uns im National Park Villarrica, mitten im Schnee auf dem Weg zum Gipfel. 6 Stunden bergauf. Der Wind ist kalt und manchmal recht stark, die Sonne wärmt und reflektiert ihre Strahlen in dem glitzernden Schnee. Aus Angst zu frieren, lasse ich besser mal meine professionelle Funktionskleidung geschlossen, mit dem Ergebnis, dass ich mich nach 4 Stunden wie in einer Sauna fühlte. Klitschnass geschwitzt, total fertig und nur noch die Hälfte wahrnehmend, tapste ich mit kleinen Schritten im Schnee herum. Mittlerweile war ich einfach nur ein wenig dehydriert und stärkte ich mich in einer außerplanmäßigen Pause mit Wasser und einem Müsliriegel. Und schwupps, war ich wieder da. Oben angekommen, musste ich, so neugierig wie ich bin, ins Kraterinnere schauen. Und genau in diesem Moment drehte sich der Wind, so dass mir schwefelhaltige Rauchschwaden entgegenkamen, die permanent aus dem Vulkaninneren empor steigen. Bloß nicht ausgerechnet in diesem Moment tief Luft holen. Doch es war natürlich zu spät. Hustend wie ein 80jähriger Kettenraucher torkelte ich entlang des Kraterrandes. Es dauerte eine Weile bis sich meine Lungen erholten. Nachdem ich einigermaßen wieder normal atmen konnte, ließ die Aussicht auf die umliegenden Berge all die Anstrengung und Leiden der Unachtsamkeit vergessen. Jetzt folgte der spaßige Teil der Vulkanbesteigung – das Hinunterkommen. Anstatt hinunterzugehen, rutschten wir 2,5 Stunden lang mit einem Plastik-Po-Slider den Vulkan bergab.
Am darauffolgenden Tag verwöhnten wir unsere Muskeln mit der wohltuenden Wärme der Hot Springs. Klar, der Wein durfte nicht fehlen und wurde bereits vor Fahrtantritt und im Minibus mit den Mitreisen konsumiert. Anfangs hatten einige ein eher fragwürdiges Bild von uns. Nach ein paar Gläschen bzw. Plastikbecherchen Wein, waren wir auf einer Wellenlänge. Gemeinschaftlich hüpften wir von einer natürlichen Quelle zur nächst wärmeren, wo wir immer mehr Leute kennenlernten. Am nächsten Tag merken wir die zuträgliche Entspannung in der Muskulatur und den verzehrten Wein als Kopfschmerz. Nach Einnahme einer Aspirin waren wir wieder topfit und bereit für die anstehende Busfahrt nach Castro.



Übrigens: Während der 13 stündigen Busfahrt penetrierten wir alle Mitreisenden mit dem Geruch von geräucherten Fisch, den wir am Straßenrand gekauft hatten.




Chiloé


Die zweitgrößte Insel Südamerikas nach Feuerland ist 180km lang, 50km breit und umgeben von ca. 40 kleinen Inseln. Das Klima erinnert bei regnerischen Tagen mit grauem Himmel an meine Heimat – Deutschland. Doch die chilenische Volksmusik, die gutgelaunten Inselbewohner und die köstlichen Fischgerichte sind eine unterhaltsame Bereicherung. Spielende Kinder und r
elaxte Chiloéner prägen das Bild in Castros Zentrum. Von Cucao aus besuchten wir mit unseren neu gewonnenen Freunden, Heidi und Margot (Kalifornien)den National Park Chiloé und performten am Abend in dem Restaurant zusammen mit dem Restaurantbesitzer. Gemeinsames Trinken, Singen, Musizieren und Tanzen war bis spät in die Nacht angesagt. In Quemchi speisten wir bei El Chejo, eines der bekanntesten Seaside Restaurants und fuhren anschließend nach Ancud, um die süßen Pinguine zu beobachten.



Patagonische Fijorde

Die Navimag ist kein Kreuzfahrschiff sondern eine Fähre, die Güter, Pkw, Lkw und Rinder von Puerto Natales nach Puerto Montt und umgekehrt transportiert. Meine Kajüte-Mitbewohner sind auf Anhieb sehr sympathisch, das Essen an Board weitaus besser als erwartet, das Entertainment-Programm ansprechend und die Besatzung super freundlich. Man könnte meinen, dass die Fahrt mit der Navimag richtig Spaß macht. Doch wenn der Seegang so stark ist, dass die Passagiere morgens mit dem Gefühl geweckt werden, dass das Schiff jedem Moment umkippt oder man meint auf einen Eisberg gestoßen zu sein bzw. man tagsüber glaubt eine nonstop Dauerkarte für Fahrgeschäfte wie Schiffschaukel, Breakdance und Achterbahn gewonnen hat, hohe Wellen kombiniert mit scharfen Kurven, man sich auch ohne einen Tropfen Alkohol absolut besoffen fühlt und seinen Mageninhalt in sämtlichen Winkel des Schiffes entleert – ist definitiv Schluss mit lustig. Die Wellen sind 5m hoch und lassen die Passagiere von Tür zum Tisch zum nächsten Stuhl torkeln. Gegenstände werden in alle Himmelsrichtungen geschleudert, Türen krachten laut auf und zu, die Landschaft verschwindet und taucht nach einiger Zeit wieder auf. Die Gesichter der meisten Leute sind blass, die Kantine nur noch halb so besucht, die Teller kaum geleert. Indizien dafür, dass viele Leute an Seekrankheit leiden, findet man auf Treppen, im Badezimmer, im Flur. Wie viele andere auch befinde ich mich gerade im Bett und bemitleide mich selbst. Aber, ich habe vorgesorgt, mich an die Instruktionen des Kapitäns gehalten und brav meine Pillen gegen Seekrankheit geschluckt. Den Druck im Kopf konnte ich genauso gut spüren, wie das Essen im meinem Magen herumgeschleudert wurde. Aufgrund des Wellengangs Mal dachte ich, dass ich einen Kopfstand mache, mal dass ich senkrecht im Bett stehe.


Jeder noch so schlimme Tag ist einmal zu Ende. Die Sonne schien und wir bestaunten die Schönheit der patagonischen Fjorde mit seinen schneebedeckten Bergen. Ich fragte en Kapitän, ob das Wetter am nächsten Tag sonnig sein wird. Seine Antwort lautete: "Ja. Nein. Vielleicht." Und ein französicher Freund kommentiere die Antwort mit: "Wellkam in Patagonia. Ewricing is possible!" Und die haben Recht. Das Wetter ändert sich binnen Sekunden vom schönsten Sonnenschein zum Sturm, Regen oder Schnee. Am Abend übten wir uns in Seemannsknoten und ließen es auf der Abschiedsparty mit unseren chilenischen Freunden und netten Lkw-Fahrern richtig krachen. Chilenischer Wein, Pisco, Salsa, House Musik und „Say my name“ ließen uns tanzen und lachen bis die Musik aus und das Licht anging. Anschließend wurde der harte Kern von der Crew zur einer Privatparty unter Deck eingeladen.
Am Nachmittag erreichten wir Puerto Natales. Schade, denn die Zeit auf der Navimag war wirklich unvergesslich und bereichernd.


Puerto Natales

Mit Maya, meiner Kabinen-Mitbewohnerin, besuchten wir den Mirador Dorotea, von wo aus wir eine wundervolle Aussicht über Puerto Natales mit den Fjorden im Hintergrund bestaunen konnten. Frieda, vom Mirador Dorotea lud uns anschließend auf einen Cafecito ein, welches sich als unser entgangenes Mittagessen entpuppte, mit Kräckern, Brot, Käse, Marmelade, Keksen, Kaffee und Tee. Klar, wir hauten rein. Wir merken vorher gar nicht, wie hungrig wir waren. Danach versuchten wir uns im Hitchiking (per Anhalter mitfahren) und siehe da, ein älterer Chilene mit it
alienischen Wurzeln brachte uns bis nach Puerto Natales. Später naschten wir bei Patagonia Dulce heiße Schokolade mit der Torte des Tages, wie immer.


Gestärkt machten wir uns auf zu einem der bekann
testen und schönsten Nationalparks, der jährlich tausende von Besucher anzieht – Parque National Torres del Paine. Das gute Wetter erlaubte uns Blicke auf die sagenumwobenen Gipfel. Die mineralhaltigen Seen erstrahlen in einem magischen hellblau bis türkis. Kleine Eisberge treiben in einem See nahe einem Gletscher. Der Wind ist teilweise so stark, dass man sich im 45° Winkel nach vorne oder zurück lehnen kann. Die Lamas sind völlig unbeeindruckt und grasen gemächlich vor sich her.

Nach einigen Tagen machten wir einen Abstecher zur Pinguin-Kolonie Otway nahe Punta Arenas.





Chile Chico & Carretera Austral


Chile Chico. Die Stadt war so toll, dass wir direkt nach Ankunft am liebsten wieder direkt woanders hin gefahren wären, wenn es denn irgendwelche Verkehrsverbindungen gegeben hätte. Aber das war nur der Anfang unserer Reise über die bekannte Carretera Austral. In Chile Chico ist man sozusagen am Arsch der Welt. Hier ist nun wirklich gar nichts los. Da die nächste Fähre erst am darauffolgenden Tag fuhr, mussten wir auch noch eine weitere Nacht in diesem Kaff verbringen. Die Laune wurde nicht besser als wir am Tag unserer geplanten Abreise erfuhren, dass alle Tickets für die Fähre ausverkauft sind. Entschlossen gingen wir mit unseren Rucksäcken direkt zum Pier, um den Kapitän persönlich zu fragen, ob für uns noch Platz auf der Fähre ist. Und nach 10 Minuten saßen wir an Deck inmitten einer angeheiterten Fußballmannschaft aus Coyhaique, die am Vorabend Chile Chico besiegte. Auch die gebuchten Minibusse, die am anderen Ende warteten, hatten glücklicherweise noch insgesamt zwei Plätze frei, so dass wir uns ein weiteres Dorf ersparen konnten. Coyhaique ist auch nicht wirklich the place to stay, außer die Unterbringung in einem der gemütlichsten und schönsten Hostels (deutsche Führung) überhaupt. In Puyuhuapi wollten wir uns in den heißen Quellen entspannen und uns die umliegenden Nationalparks näher anschauen, doch es sollte nicht sein. Es regnete durchgehend. Keine Chance. So ließen wir uns in dem Wohnzimmer, welches sich als halbe Bücherei entpuppte, nieder, um ein wenig in den Büchern zu schmökern. Doch auch am nächsten Tag wollte der Regen nicht aufhören. Wir gaben dem Tag eine Chance, doch es sollte, wie gesagt, einfach nicht sein. Und wie es das Schicksal will, kamen wir auch nicht aus diesem regnerischen Ort so einfach raus. Der Bus, erschien einfach nicht, so dass wir eine weitere Nacht in dem Ort verbrachten. Am darauffolgenden Tag war es immer noch nicht besser. Über 2 Stunden standen wir an der, zum Glück überdachten, Bushaltestelle – vergebens. Glücklicherweise erbarmte sich ein älteres argentinisches Pärchen, welches wir aus unserer Pension kannten und nahm uns mit bis nach Esquel (Argentinien).

Donnerstag, 25. November 2010

Argentinien

Bariloche

Mindestens einmal am Tag fragte ich mich: Bin ich im Himmel oder ist es ein Traum? Schokoladenläden mit Schokobrunnen und 1000 verschiedene süße Kreationen im Schaufenster schmücken Bariloches Straßen. Jeden Tag musste ich in eines der Läden einkehren, um meine Sinne mit einer heißen Schokolade und einem argentinischen Törtchen zu verwöhnen. Abends besuchen wir populäre Steakhäuser. Hmmm… Mehr zum argentinischen Steak muss ich nicht sagen. Es ist und bleibt einfach nur sensationell und unvergesslich zart und aromatisch.
Um etwas gegen das schlechte Gewissen zu tun, den ganzen Tag an nichts anderes zu denken als argentinische Gerichte, integrierten wir sportliche Aktivitäten zwischen den genialen Mahlzeiten. Eigentlich ist eine Fahrradtour in der wundervollen Natur des Lake District eine super Idee. Doch wenn es permanent bergauf und ab geht, und das den ganzen Tag lang, so dass wieder mein Po dermaßen wehtut, dass ich nicht mehr auf dem Sattel sitzen kann, habe ich mir meine doppelte heiße Schokolade mehr als verdient. Am nächsten Tag wanderten wir zum Aussichtspunkt, der einer der Top 10 der Welt sein soll.
So schön das Schlaraffenland auch ist, so unangenehm wird es mit der Zeit den obersten Knopf der Hose zu schließen. Und anstatt breitere Hosen zu kaufen, entscheiden wir uns Abschied zu nehmen und die Anden zu überqueren, um Chile einen Besuch abzustatten.






Uspallata


Dieses kleine Dorf umgeben von den höchsten Bergen, befindet sich auf über 1750m Höhe und ist 105km von Mendoza entfernt. Als Domizil diente Cabaña No 5 von wo aus wir die nähere Umgebung erst einmal mit dem Rad erkundeten. Anschließend durchwanderten wir Parque National Aconcagua, nahe der chilenischen Grenze. Wandern auf ca. 3000m Höhe ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Doch der Blick auf den 6962m hohen Cerro Aconcaguaden, dem höchsten Gipfel der westlichen Hemisphäre, lässt uns die Anstrengungen vergessen. Nach der eigentlichen Wanderung wählten wir eine alternative Route entlang der Eisenbahnschienen, welche uns nach ca. 2 Stunden zurück nach Puente del Inca brachte. Puente del Inca ist ein kleiner Ort auf 2720m Höhe dessen Attraktion eine natürliche Steinbrücke ist, welche den Fluss Rio Mendoza überspannt. Unterhalb der Brücke befinden sich Ruinen einen alten SPA-Hotels, welche sich im Laufe der Zeit aufgrund der schwefelhaltigen Quelle in ein mysteriöses grelles Gelb verwandelten.







Mendoza

Mendoza befindet sich in einer Weinregion im Westen Argentiniens. Die vielen kleinen Parks laden zum Entspannen ein und der große Park im Norden der Stadt zu sportlichen Aktivitäten oder zum Verlaufen. Man sollte die Distanzen der sich im Park befindlichen Sehenswürdigkeiten nicht unterschätzen und genug Getränke mitbringen. Highlight dieser Stadt ist das Erkunden der Weinregion per Rad. Unter dem Motto Bike & Wine radelten wir den ganzen Tag lang bei angenehmen Temperaturen zwischen 23° bis 26°C durch die Weinanbaugebiete bzw. von einer Weinverkostung zur nächsten. Zu unseren Stopps zählten auch das Wein Museum und die Schokoladen und Likörverkostung. (…) Die erheiternde Tour endete beim Fahrradverleih mit kostenlosen Wein für alle, mit dem Ergebnis, dass Marton sich mit den Katzen anfreunden wollte, indem er versuchte sie mit Wein zu füttern. Der Erfolg ist zweifelhaft, die Katze verwirrt.



Montag, 8. November 2010

Eine 16 stündige Busfahrt kann ganz schön unangenehm sein, wenn dein Sitznachbar direkt nach der Abfahrt erst einmal seinen gesamten Mageninhalt um sich herum verteilt. Wie soll man denn sein serviertes Essen genießen, wenn die Wand, der Boden, der Sitz und der Verursacher neben dir vollgekotzt sind? Da kannst du nur hoffen, dass das Ganze schnell trocknet… es sind ja nur noch 15 Stunden und 45 Minuten bis zur Ankunft in Mendoza. Unser Kommentar: „Es ist zum Kotzen!“

Argentinien

Buenos Aires eignet sich hervorragend, um die Erlebnisse und Impressionen Afrikas sacken zu lassen, diese in Form eines Blogs zu verarbeiten und um sich auf die bevorstehende Etappe vorzubereiten. Im Vergleich zu Afrika befinde ich mich in einer völlig neuen, westlichen Welt. Eines der gravierendsten Unterschiede zwischen Afrika und Buenos Aires, sind nicht Flora und Fauna, sondern das Internet. Während in Afrika eines nicht existierte, funktionierte oder über eine halbwegs passable Datengeschwindigkeit verfügte, dann das Internet. Hier in Buenos Aires befindet man sich regelrecht in einer Wolke aus unsichtbaren Highspeed Datenverbindungen, welche man über frei zugänglichen Wifi-Hotspots herstellen kann. Aber Buenos Aires hat natürlich auch etwas mehr zu bieten, als den heißbegehrten Internet-Zugang. Schlemmen kann man hier überall: die weltbesten Steaks, kräftigen Rotwein, frischgepressten Orangensaft und viele süße Leckereien.



Uruguay

Bekannt als die Schweiz Südamerikas, wird Uruguay seinem Ruf gerecht. Wobei man zugeben muss, dass die Schweiz zwar kostspielig ist, aber dafür auch qualitativ hochwertige Produkte auf den Markt bringt, während Uruguay teuer ist und alles andere als Qualität bietet. Das billigste vom billigen gepaart mit schlechtem Service zu hohen Preisen, ist unsere Erfahrung, die wir hier größtenteils, besonders in der Gastronomie, gemacht haben. Eine ekelhafte und regelrecht ungenießbare Pizza con queso ohne Gewürze gibt es hier bei Mundo de Pizza für umgerechnet 8€, in Kuba bei El Rapido für 1US$, verglichen mit der allerbesten Pizza Margarita aus dem Ruhrgebiet für 2€. Getreu dem Motto:“Es schmeckt zwar Scheiße, ist aber dafür teuer!“ Da kommt schon irgendwie schlechte Laune auf. Es gibt aber auch angenehme Dinge, wie den verlässlichen Busservice. Oder den kleinen malerischen Ort Colonia del Sacramento mit seinen kleinen bunten Häuschen, einem niedlichen Leuchtturm und entspannten Bewohnern, den die meisten Touristen mit einem Golf-Caddy erkunden. Der süße Duft von Flieder und Jasmin liegt in dieser Hafenstadt stets in der Luft, so dass das Schlendern durch die gepflasterten Gassen Wellness für die Sinne ist.
Punta del Este liegt zwar auch am Meer und bietet seinen Besuchern lange breite Sandstrände, besteht aber hauptsächlich aus mehrstöckigen riesigen Hotelburgen, bzw. aus grauen Betonklötzen.


Montevideo ist der perfekte Ort, um andere Reisende kennenzulernen. Nach einer Runde Hardcore UNO nach selbst gebastelten Regeln, die sich scheinbar zwischendurch des Öfteren änderten, gingen wir über zu Jena. Je fortgeschrittener der Abend war, desto kreativer die insgesamt 7 Mitspieler (3 Schweden, 1 Brasilianer, 1 Deutsche, 1 Ungare und 1 Franzose). Welche Nation ändert bereits bewährte Systeme, so dass hinterher die Konstruktion instabil bis unbrauchbar wird? Richtig. Franzosen. Die skurilsten Zusammensetzungen, schrillsten Bauweisen und unlogischsten Gedankengänge kamen auch hier wieder zusammen. Doch umgefallen ist der Turm nicht bei dem Verursacher, sondern dem Brasilianer. Nach noch mehr Bier und billigem Natascha für die Jungs nahmen wir am Nachtleben von Montevideo teil.

Südamerika

Ein weiterer Kontinent wartet nun darauf von uns entdeckt zu werden. Südamerika! Mit seinen Gletschern, Pinguinen, zarten Steaks, feinen Sandstränden, Lamas, Tango, Samba, Ponchos und Pampa…

Freitag, 22. Oktober 2010

Afrika

In Johannesburg endet diese durchaus abwechslungsreiche Afrika-Reise, bei der wir viele facettenreiche Eindrücke gesammelt und viele schöne Momente erlebt haben. Danke auch an meine treuen Begleiter, Tara, Lesley, Byron, Sam, Karen, David, Marton und natürlich Mark, die stets für gute Stimmung gesorgt haben und den Urlaub unvergesslich machten.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Südafrika

Nach der kostengünstigen Weinverkostung bei Highlanders erreichen Kapstadt – wahre Zivilisation nach westlichem Standard nach 7 Wochen Camping im östlichen Afrika. Mit meinen Trekkingklamotten komme ich mir schon fast ein wenig blöd vor, doch der liebe Mark hat an mich gedacht und mir einen kleinen Koffer mit „normalen“ Sachen mitgebracht.
Um Zeit zu sparen benutzen wir die Gondel und genießen nach wenigen Minuten den Ausblick vom Tafelberg. Anschließend belohne ich mein Erklimmen des Berges mit einem Stück Kuchen und einer heißen Schokolade. Weiter geht’s zum Kap der Guten Hoffnung. In Simonstown besuchten wir die Pinguin Kolonie. Die kleinen süßen Brillen-Pinguine lagen faul in schattigen Plätzen am Strand und erinnern mich an meine Schwester, die sich jetzt auf einer verregneten thailändischen Insel über das Wetter beschwert.
In Oudtshoorn, dem Straußenfarm Zentrum, besuchten wir eine Straußenfarm zum Kinder-Tarif. Was haben wir dort alles lernen können? Vogel-Strauß ist neugierig, frisst mir aus der Hand und mag Glitzerndes. Ich bin nicht zu schwer, um auf einem Strauß zu reiten und auf deren Eiern zu stehen, was ich natürlich auch ausprobieren musste. Von einem Straußen-Ei können übrigens 12-18 Personen satt werden, je nach Hunger und Essgewohnheit versteht sich. Und: frisches Straußenfillet kombiniert mit einem Shiraz ist ein purer Gaumenschmaus!
Wir verlassen die Garden Route und das Wetter verschlechtert sich. Graue Regenwolken bedecken den Himmel und wir fragen uns nach einigen Tagen: sind wir in Afrika oder an der Nordsee?
Wir flüchten von der Küste Richtung gebirgiges Hochland und verbringen ausblickreiche Tage in Drakensberg, einer Gebirgskette nahe dem Königreich Lesotho. Allerdings muss man zugeben, dass die zweithöchsten Wasserfälle der Welt (Tugela-Fälle im Royal Natal NP) nach einer 5-stündigen hochgradi
g anstrengenden Wanderung ziemlich enttäuschend sein können, wenn man sie nach oder während einer starken Trockenperiode sieht, da kein Wasser weit und breit zu sehen ist. Und das nach einer 5-stündigen Wanderung 14,5 km über Stock und Stein auf 3000m Höhe. Na toll. Vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Auto und kehrten im nächstbesten (oder einzigem) Pizza-Express ein. In den nächsten Tagen bestaunten wir den Golden Gate NP mit seinen goldgelben Felsformationen, welche in der Abendsonne besonders gut zur Geltung kommen und die Dolomitenähnliche Landschaft am Sani Pass.
Unser Weg führt nach St. Lucia zurück zur Küste. In dem Greater Wetland Park treffen wir per Zufall auf ein gigantisches Nashorn, dass 10m neben uns friedlich graste. Friedlich, bis Mark und Marton auf die Idee kamen aus dem Auto auszusteigen, um noch bessere Fotos machen zu können. Das Touri-Auto vor uns fuhr direkt ein Stück weiter. Das Nashorn bemerkte die Paparazzi, fixierte sie mit einem bösen Blick und sprang wild umher Richtung Auto. Was meint ihr, wie schnell die zwei wieder im Auto waren und wir wortlos weiterfuhren…
 
Ähnliche Erlebnisse hatten wir im Krüger NP, als Marton die ersten Tiere im Park sichtete. Mit einem:“ Ich muss raus!“ war er weg und wie wild am fotografieren. Welche Tiere ihn so faszinierten? Impalas. Das sind kleine süße Böckchen, die überall zu hunderten am Straßenrand stehen, so dass gewöhnlich alle Autos an diesen Tieren, ohne sie eines Blickes zu würdigen, vorbeifahren. „Hey man are you crazy?! You can’t get out of your car!“, “Hey! Stay in the car!”, “Get inside!” schrien aufgebracht besorgte Touristen aus ihren Autos.
Was haben wir gelernt? Die Parkregeln sind bei einer Safari stets zu beachten und die „Big Five“ setzen sich aus Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard zusammen. Nein, Krokodil, Nilpferd, Giraffe und ein Gnu gehören nicht dazu! Ich sollte öfters mal Wetten, um an kostenlos an meine Süßigkeiten zu kommen :o)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Swasiland

Dieses kleine Königreich bietet kulturbegeisterten Touristen traditionelle Tänze, Kontakt mit Stammesmitgliedern wie dem Medizinmann, Dorfführungen und die besonders beliebten Kaffe-Fahrten (für das Publikum im fortgeschrittenen Alter). Mark hat bis zum letzten Tag fest daran geglaubt, dass Stammesmitglieder in den Strohhütten, abgeschieden von jeglicher Konsum- und Luxusgüterorientiertheit leben. Da wir noch eine kleine Wanderung zu nahegelegenen Wasserfällen machten und somit die letzten Touris in dem Dorf waren, sagte ich nur: „Pass auf, gleich holt ein Minibus die bereits umgezogenen Stammesmitglieder ab, um sie nach Hause zu bringen.“ Und siehe da, nach der nächsten Kurve bestätigte sich meine Aussage…


Montag, 18. Oktober 2010

Namibia

Das Land, welches Dank Hummeldumm an noch mehr Popularität gewann, bietet abwechslungsreiche Erlebnisse für jedermann: Von nächtlichen Safaris im Estosha Nationalpark, Bushmans Paradise in Spitzkoppe, stinkenden Seehundkolonien an der Küste über Sandboarding und abgewrackten Bars in Swakopmund, imposanten Sanddünen in Sossusvlei und heißen Quellen in Ai Ais nahe dem zweit größtem Canyon der Welt.
Während der informativen Wanderung, angeführt von der kleinen witzigen Japanerin, zu Dead Vlei (versiegter See mit abgestorbenen Bäumen inmitten der riesigen rotleuchtenden Dünen) lernten wir viele wichtige Fakten über das Leben in der Wüste. Das eingescannte Bild meines Tagebuchs (unten rechts)erklärt das aller Wichtigste.



Freitag, 1. Oktober 2010

Botswana

Leider müssen wir weiter und unsere nächten Adrenalin-Schübe auf später verschieben. Was jetzt folgt, ist das Leben der Buschmänner. Nach dem Erkunden des Chobe Nationalparks per Geländewagen sowie Boot, entschieden wir uns im Delta für Überlebungstraining. Mit Mokoros, kleinen Holzkanus wurden wir auf einer einsamen Insel ausgesetzt. Auf dieser Insel gibt es nichts. Nichts beinhaltet auch keine Toiletten, keine Duschen, kein Bier, keine Bar, kein Strom, keine Bewohner, nichts eben außer ein paar wilder Tiere. Für uns kein Problem. Wer braucht schon Toiletten? Und mal ehrlich, wer von euch (Autor ausgeschlossen) wäscht sich tatsächlich immer die Hände nach vollbrachten Geschäft? Und die wilden Tiere? Kein Problem, die Buschmänner haben uns gebrieft:

aggressiver Elefant = im Zickzack laufen und im Gebüsch verstecken,
Löwe = stehen bleiben,
Büffel = hab ich vergessen, vielleicht auf Bäum
e klettern?

Nach ein paar Tagen gings zurück an Land und von da aus direkt mit einer kleinen Maschine in die Luft. Ich fasse zusammen: Fähre, Serpentinen und kleine Flugzeuge sollte ich meiden oder mit entsprechenden Medikamenten vorsorgen… Die Lan
dschaft kann noch so schön sein, ich würde es dennoch zum kotzen finden.

Sonntag, 26. September 2010

Sambia

Livingstone – der richtige Ort für Adrenalin pur. Naturwunder wie die massiven Victoria Fälle, gutes Essen und eine gepflegte Gartenanlage können Traveller auf Dauer langweilen. Was tun? Wir nutzen folgende Möglichkeiten: Rafting-Tagestour, Abseilen von Klippen (natürlich vorwärts, weil wir sehen wollen, wo‘s lang geht) oder von einer 111 Meter hohen Brücke zwischen Sambia und Simbabwe springen. Wer das einmal macht – Respekt. Wer freiwillig direkt den nächsten Sprung wagt, ist verrückt. Und wer am darauffolgenden Tag zum dritten Mal springen möchte, gehört zu unserer Reisegruppe.

Montag, 20. September 2010

Malawi

Malawi ist ein Land in Afrika, von dem ich vorher noch nichts gehört habe. Der drittgrößte See, welcher so viele Fischarten beheimatet wie USA und Europa zusammen, lädt zum schwimmen und relaxen ein.

Höhepunkt ist die 6$-Party. Hier das Rezept für eine erfolgreiche Low-Budget Party mit extremen Spaßfaktor:
  1. Man schreibe seinen Namen auf einen kleinen Zettel und wirft diesen anschließend in einen Topf. Die auserkorene Glücksfee vermischt die Zettel.
  2. Jeder entnehme nun jeweils einen Zettel und prüft den Namen. Ist es der eigene, wandert der Zettel zurück in den Topf. Verrate niemanden den Namen auf dem Zettel.
  3. Fahre nun zum 2nd-Hand Basar und kaufe für maximal 3$ ein Outfit für die gezogene Person. Nicht möglich mit 3$? Handeln!
  4. Für die restlichen 3$ kaufe Alkohol und ein paar Früchte.
  5. Schnibbel die Früchte in mundgerechte Stücke und kippe alle alkoholischen Getränke in eine große Schlüssel.
  6. Dekoriere das Gebräu mit den Früchten.
  7. Nutze die Zeit, die die Früchte brauchen sinnvoll. Setzt euch zu einem Kreis zusammen und präsentiert die neuste Mode für das jeweilige Model nacheinander.
  8. Sobald jeder sein Outfit erhalten hat, geht’s in die Umkleide. Die Kleidungsstücke können nach Belieben verfeinert, gekürzt oder zweckentfremdet werden. Lasst eurer Fantasie freien Lauf!
  9. Nun killt den Punsch und startet mit dem Catwalk.
  10. Geht danach in die nächstbeste Bar und rockt den Laden!

Sansibar

Für viele ist Sansibar der Inbegriff feiner weißer Sandstrände, Erholung und Entspannung. Abgesehen davon, dass 99% der Inselbewohner Moslems sind und ihre Bräuche strikt leben, Restaurants und Bars dementsprechend tagsüber geschlossen sind, der Verzehr von Speisen und Getränken sowie Rauchen in der Öffentlichkeit auch für Touristen verpönt ist und sich jede Frau bei Temperaturen über 30°C entsprechend verhüllen muss, um Spukattaken durch Einheimische zu vermeiden, ist Sansibar eigentlich nicht so schlecht.

Da ich allerdings meine zweite schwere Gehirnerschütterung in diesem Jahr auf Sansibar erleben musste, wobei ich ca. 10 Tage lang das Gefühl hatte in jedem Moment sterben zu können… An dieser Stelle möchte an die grauenvollen Tage voller Selbstmitleid und Furcht gedenken, die ich durchlebte.


Montag, 6. September 2010

Zeit für Safari

Die 3-tägige Masai Mara (Kenia) Tour war atemberaubend. Auch wenn wir stets zwischen 4 und 6 Uhr morgens aufstehen müssen, überrascht uns die Natur immer wieder aufs neue. Zebra, Wildbiest, Giraffen, Büffel und Elefanten Herden kreuzen oftmals, wie aus dem nichts, unseren Weg. Im hohen goldfarbenen Gras entdecken wir Hyänen, Leoparden, Geparden, Löwen, Affen, Vogel-Strauß, Gazellen, Nashörner und andere Hufentiere. Besonderes Highlight war das Löwen Paar, das vor 4 Safari-Jeeps den sexuellen Akt vollzog. Das blieb für die nächsten Tage Gesprächsthema Nr. 1.
Der Sonnenuntergang in den scheinbar endlosen Weiten des Serengeti Nationalparks (Tansania) beeindruckte mit unschlagbar intensiven Farben. Den uneingezäunten Campingplatz mitten im Busch erreichten wir kurz nach Sonnenuntergang. Ich war die erste, die ihr Zelt aufschlug und mich ein wenig entspannte. Beim Verlassen des Zelten habe ich mich in der Dunkelheit zwischen den anderen Zelten, die während meinen Entspannungsminuten aufgebaut wurden, hoffnungslos verlaufen und die Orientierung verloren. Heikes Weisheit: ‚Ohne Licht sieht man schlecht.‘ Tagsüber während der Safari ist ein Reifenwechsel in der Wildnis für alle Beteiligten besonders spannend, da stets Ausschau nach wilden Tieren gehalten werden muss, um die fleißigen Helfer rechtzeitig warnen zu können. Mit einem Lagerfeuer ließen wir die Abende im Busch ausklingen.

Die Nacht am Kraterrand des Ngorogoro Krater (Tansania) war kalt. Aber nicht nur die Kälte hinderte uns am Durchschlafen, sondern die Hyänen, wilden Schweine und Zebras, die unser Zelt umzingelten. Ob das an den Müsliriegeln und dem Multivitaminsaft lag, welche ich dieses Mal nicht im Jeep verstaut hatte?




Kilimanjaro

Am Fuße des Kilimajaro bauten wir nach den eindrucksvollen Safari Touren unsere Zelte im Garten eines Hotel auf. Endlich Zeit die staubigen Sachen zu waschen, die nach einer 1-stündigen Handwäsche von einem rotbraun zu den ursprünglichen Farbtönen wie hellblau, beige, weiß und rosa wechselten. Anschließend schnibbelte ich frisches Gemüse fürs Abendessen. An diesem Tag war so fleißig, dass ich von diesen ungewohnten häuslichen Tätigkeiten sogar eine Blase davon trug. Die anderen Verletzungen an meiner Hand stammen von den verrosteten Toiletten-Schiebeschlössern.


Montag, 23. August 2010

Jambo! Afrika

Die große Reise durch Afrika beginnt nach 4 Eingewöhnungstagen in Nairobi an einem Sonntag. In 43 Tagen wollen wir in Kapstadt ankommen. Fortbewegungsmittel sind Matatus (einheimische Minibusse), ein mit Basics ausgerüsteter Überland-Truck, Geländewagen und Fähren. Unsere englischsprachige Truppe übernachtet hauptsächlich in Zelten, um Kosten zu reduzieren (was sonst) und flexibel zu sein.
Nachdem wir unsere Zelte zum ersten Mal aufgebaut haben, schauen wir dem kleinem Hund zu, wie er mit der süßen Ziege spielt, die ruhig vor sich hin mä-ä-ä-ä-t. Bis das Schauspiel von einem neutralen:“Who wants to see the slaughtering?“ unterbrochen wird. Die Ziege wird ohne Aufsehen zu erregen, abgeführt und hinter den Zelten lautlos geschlachtet. Nun könnt ihr mal raten, was es in den nächsten Tagen zu essen gab. Aber die arme Ziege hat uns geschmacklich überzeugt.
Das Tagesprogramm ist straff und das Fahren ermüdend. Die Straßen und die Luft sind unvorstellbar staubig, so dass unsere Kleidung und unsere Gesichter binnen Minuten verdreckt sind. Winkende Kinder stehen neugierig am Straßenrand und lachen uns fröhlich zu. Ältere grüßen uns mit einem freundlichen ‚Jambo!‘ (=Hallo).

Samstag, 14. August 2010

Nairobi

Tagelang habe ich mich mental auf die Ankunft am Flughafen vorbereitet. Wie ich übermüdet am Flughafen ankomme, um dort, wie bei all meinen Rucksackreisen, von nervigen Kofferträgern, Verkäufern und einem lauten „Taxi, Taxi“, Taxi, Taxi“, „U need a taxi?“, „Taxi, Taxi“, empfangen zu werden.
Aber dieses Mal war es anders. Die Atmosphäre war entspannt und widererwarten ruhig und angenehm. Während der 20 minütigen Taxifahrt lernte ich den kenianischen Humor kennen, den ich bei vielen Einheimischen in Restaurants, auf dem Markt, bei Angestellten und sonst wo immer wieder aufs neue erfuhr.
Das Essen im äthiopischen Restaurant war wie die deren 1-Mann-Band interessant. Als ich als Kind so eine Musik gemacht hatte, wurde ich von meiner Mama nach draußen geschickt…
Kulturschock? Keine Spur. Da der Indien-Trip mich abgehärtet hat.





Dienstag, 10. August 2010

Ich möchte mal gerne wissen, wer unsere Personenwaage zu seinen Gunsten manipuliert hat. Einerseits fand ich es auch schön zu sehen, dass ich mein Idealgewicht erreicht habe. Andererseits könnte es am Flughafen zu einer bösen Überraschung kommen. Der Rucksack wiegt laut Flughafenwaage 20 kg. Den kleinen habe ich erst gar nicht wiegen lassen. Der ist allerdings auch randvoll. Na toll, so viel wollte ich nicht schleppen...
Außerdem bin ich froh, wenn ich denn nun endlich angekommen bin und ins Bett fallen kann.

Montag, 9. August 2010

Jetzt wird's knapp

Jetzt sitze ich im Zug und bin auf den Weg zu meinen Eltern. Man könnte sich nun fragen, was ich bloß im Zug mache, wenn ich mein Auto noch nicht verkauft habe und Zugfahren mit der DB hasse. Welche Wahl bleibt mir denn, wenn ich nach der gestrigen Abschiedsfeier den Autoschlüssel bei meinen Eltern vergessen habe? [k. K.] Ohne Schlüssel – keine Probefahrt… kein Verkauf… Dass immer mir so etwas passieren muss. Meine Liste an noch zu erledigenden Aufgaben ist unlogischerweise irgendwie länger geworden anstatt kürzer. Kleine gelbe virtuelle Sticker dominieren mein Desktop, so dass mein schönes Pinguin-Hintergrundbild verdeckt wird, und dass nur um jetzt bloß nichts mehr zu vergessen. Voll nervig. Jetzt könnte man behaupten, dass ich am Wochenende genug Zeit gehabt hätte. Doch nein, dem war nicht so, da wir geladene Gäste einer Hochzeit waren, die auch noch in Bayern stattfinden musste. Nun ja, jetzt will ich mein Dilemma nicht auf irgendwelche Events schieben, die schon seit Monaten geplant waren… Außerdem, warum eigentlich die ganze Aufregung? Ich habe ja noch effektiv zwei Tage…




Freitag, 06.08.2010

Ich bin richtig aufgeregt, doch leider ist es nicht nur die Vorfreude, sondern unangenehme Umstände, die mich nervös werden lassen. Mein Auto konnte ich bislang nicht verkaufen, ebenso wenig meine schöne Designer-Couch. Und dass, obwohl ich diese schon für so wenig Geld anbiete. Das ist fast geschenkt! Doch das aller Schlimmste ist die Tatsache, dass mein Reisepass von der sambischen Botschaft noch nicht zurück ist. Die Dame am anderen Ende der Leitung sagte mir gestern, dass mein Visum fertig sei und Ende der Woche zurückgeschickt wird, so dass dieser Mitte nächster Woche bei mir ankommt. Mitte nächster Woche bedeutet für mich Mittwoch. Ungünstig, wenn mein Flug bereits am Diensttag geht. Könnte knapp werden. Und ich mache mir jetzt doch schon allmählich Gedanken, wie Plan B aussehen könnte, wenn mein Reisepass nicht rechtzeitig hier ankommt. Bislang kam ich bei dieser Vorstellung nicht weiter als bis zu meinem Schockzustand, obwohl mir schon die Idee kam, ihn als gestohlen zu melden, um mit einer Kopie losfliegen zu können. Gedanken, die ich sofort verwarf, nachdem sie hochkamen. Wie soll ich mich denn freuen können, wenn ich nicht weiß, was denn nun los ist und ob ich überhaupt am 10. Fliegen kann? Was lerne ich daraus? Eigentlich nichts Neues. Nicht immer alles auf den letzten Drücker erledigen. Diejenigen, die mich kennen, haben schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass ich mich diesbezüglich je ändern werde, denn ich hab ja noch Zeit, ne?! Jedes Mal, wenn ich zu meinem bereits gepackten Rucksack schaue (, was im Übrigen schon sehr bewundernswert und fortschrittlich für meine Verhältnisse ist), wird mir ein wenig mulmig. Can I stay or can I go? Außerdem, wiegt er plötzlich ganze 3,5 kg mehr, als noch vor einer Woche, obwohl fast nichts mehr dazu gekommen ist. An den Müsliriegeln und Taschentüchern kann es nicht liegen und die paar Klamotten mehr machen den Braten doch auch eigentlich nicht fett… Fakt ist: er ist jetzt ziemlich schwer. 14 kg waren echt super zu tragen, doch 17,5 kg sind nicht mehr so handlich. Irgendwie tue ich mir jetzt schon leid, doch ich habe es ja nicht anders gewollt. Unnötigen Ballast kann ich ja während der Reise zur Not immer noch abwerfen. So, jetzt sollte ich mich noch um eine Impfung kümmern…

Samstag, 3. Juli 2010

Der Countdown läuft...

Freitag, 16.07.2010
 
So. Alles, was ich brauchte, ist besorgt und der 60-Liter-Rucksack wurde probegepackt. Getreu dem Motto:
 
"Breite alles, was du mitnehmen möchtest auf dem Bett aus.
Nimm nur die Hälfte davon mit, aber dafür doppelt so viel Geld."

 
An diesem Spruch ist schon etwas Wahres dran - leider. Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass so viel in den Rucksack passt, wenn man korrekt packt. Doch an dem Gewicht ändert sich dennoch nichts. Schwer bleibt schwer, trotz gewichtssparenden Materialien. Solange die 20kg Grenze nicht überschritten wird, ist schließlich alles im grünen Bereich, oder?

 

Sonntag, 11.07.2010
 
Die Reiseroute steht nun fest, die Flüge sind gebucht und die Spannung hat sich nicht gelegt, sondern steigt täglich. Seit Wochen nerve ich jeden mit meinen Plänen, alternativen Reiserouten und sonstigen Reisevorbereitungen, wie z.B. lästige aber notwendige Visum-Angelegenheiten. Denn auf den letzen Drücker habe ich mich für eine 3-monatige Tour durch Ost- und Südafrika entschieden... für die ich dummerweise einige Visa benötige. Aber was wäre eine Reise ohne dem bekannten Prä-Urlaubsstress.



Sonntag, 04.07.2010


Ich kann mich einfach nicht entscheiden, welche Länder ich besuchen soll und welche nicht... denn die Welt hat so viel zu bieten!
Es fehlen noch essentielle Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise ein handlicher Schlafsack, der mich auch bei Temperaturen unter 0°C warm hält, eine neue Trekking-Hose, Malaria-Prophylaxe, ... Meine Vorfreude steigt von Tag zu Tag und ich kann es kaum erwarten meine Weltreise der südlichen Hemisphäre zu starten!




Sonntag, 27.06.2010

Genug geträumt! Jetzt werde ich meinen Traum einer Weltreise endlich erfüllen, denn das nötige Kleingeld konnte ich mir in den letzten Jahren erwirtschaften.