Donnerstag, 21. Oktober 2010

Südafrika

Nach der kostengünstigen Weinverkostung bei Highlanders erreichen Kapstadt – wahre Zivilisation nach westlichem Standard nach 7 Wochen Camping im östlichen Afrika. Mit meinen Trekkingklamotten komme ich mir schon fast ein wenig blöd vor, doch der liebe Mark hat an mich gedacht und mir einen kleinen Koffer mit „normalen“ Sachen mitgebracht.
Um Zeit zu sparen benutzen wir die Gondel und genießen nach wenigen Minuten den Ausblick vom Tafelberg. Anschließend belohne ich mein Erklimmen des Berges mit einem Stück Kuchen und einer heißen Schokolade. Weiter geht’s zum Kap der Guten Hoffnung. In Simonstown besuchten wir die Pinguin Kolonie. Die kleinen süßen Brillen-Pinguine lagen faul in schattigen Plätzen am Strand und erinnern mich an meine Schwester, die sich jetzt auf einer verregneten thailändischen Insel über das Wetter beschwert.
In Oudtshoorn, dem Straußenfarm Zentrum, besuchten wir eine Straußenfarm zum Kinder-Tarif. Was haben wir dort alles lernen können? Vogel-Strauß ist neugierig, frisst mir aus der Hand und mag Glitzerndes. Ich bin nicht zu schwer, um auf einem Strauß zu reiten und auf deren Eiern zu stehen, was ich natürlich auch ausprobieren musste. Von einem Straußen-Ei können übrigens 12-18 Personen satt werden, je nach Hunger und Essgewohnheit versteht sich. Und: frisches Straußenfillet kombiniert mit einem Shiraz ist ein purer Gaumenschmaus!
Wir verlassen die Garden Route und das Wetter verschlechtert sich. Graue Regenwolken bedecken den Himmel und wir fragen uns nach einigen Tagen: sind wir in Afrika oder an der Nordsee?
Wir flüchten von der Küste Richtung gebirgiges Hochland und verbringen ausblickreiche Tage in Drakensberg, einer Gebirgskette nahe dem Königreich Lesotho. Allerdings muss man zugeben, dass die zweithöchsten Wasserfälle der Welt (Tugela-Fälle im Royal Natal NP) nach einer 5-stündigen hochgradi
g anstrengenden Wanderung ziemlich enttäuschend sein können, wenn man sie nach oder während einer starken Trockenperiode sieht, da kein Wasser weit und breit zu sehen ist. Und das nach einer 5-stündigen Wanderung 14,5 km über Stock und Stein auf 3000m Höhe. Na toll. Vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Auto und kehrten im nächstbesten (oder einzigem) Pizza-Express ein. In den nächsten Tagen bestaunten wir den Golden Gate NP mit seinen goldgelben Felsformationen, welche in der Abendsonne besonders gut zur Geltung kommen und die Dolomitenähnliche Landschaft am Sani Pass.
Unser Weg führt nach St. Lucia zurück zur Küste. In dem Greater Wetland Park treffen wir per Zufall auf ein gigantisches Nashorn, dass 10m neben uns friedlich graste. Friedlich, bis Mark und Marton auf die Idee kamen aus dem Auto auszusteigen, um noch bessere Fotos machen zu können. Das Touri-Auto vor uns fuhr direkt ein Stück weiter. Das Nashorn bemerkte die Paparazzi, fixierte sie mit einem bösen Blick und sprang wild umher Richtung Auto. Was meint ihr, wie schnell die zwei wieder im Auto waren und wir wortlos weiterfuhren…
 
Ähnliche Erlebnisse hatten wir im Krüger NP, als Marton die ersten Tiere im Park sichtete. Mit einem:“ Ich muss raus!“ war er weg und wie wild am fotografieren. Welche Tiere ihn so faszinierten? Impalas. Das sind kleine süße Böckchen, die überall zu hunderten am Straßenrand stehen, so dass gewöhnlich alle Autos an diesen Tieren, ohne sie eines Blickes zu würdigen, vorbeifahren. „Hey man are you crazy?! You can’t get out of your car!“, “Hey! Stay in the car!”, “Get inside!” schrien aufgebracht besorgte Touristen aus ihren Autos.
Was haben wir gelernt? Die Parkregeln sind bei einer Safari stets zu beachten und die „Big Five“ setzen sich aus Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard zusammen. Nein, Krokodil, Nilpferd, Giraffe und ein Gnu gehören nicht dazu! Ich sollte öfters mal Wetten, um an kostenlos an meine Süßigkeiten zu kommen :o)

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