Northern Territory
Willkommen in den Tropen. Ohne dass es regnet, bist du hier durch die
hohe Luftfeuchtigkeit nah wenigen Minuten nass. Weiter südlich darfst du
dich hingegen warm anziehen. Dort herrscht Wüstenklima. Tagsüber heiß,
nachts kann es sehr schnell sehr kalt werden. In Australien ist es eben
nicht immer nur warm, auch nicht im Outback.
Apropos Outback, da war noch was. Und zwar der Uluru Tjuta National
Park, besser bekannt als Ayers Rock und Olgas. Ein sagenhafter
Nationalpark mitten im Nirgendwo! Mein Papa würde zwar sagen:“Nur ein
großer Stein. Und dafür sind wird so lange hierhin gefahren? Bekloppt!“
Aber Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden. „Selbst Bier trinken
ist in dem Nationalpark nicht erlaubt…ein weiterer Grund nicht dort
hinzufahren.“
Geführte
Touren zum Ayers Rock? Aufpassen! Auf keinen Fall mit „The Rock Tour“!
Was für die zählt, ist das Geld und nicht der Kunde. Überfüllte Busse
mit viel zu großen Gruppen, überforderte Reiseleiter (da allein), viel
zu wenig Verpflegung, so dass die Leute hungern und Futterneid aufkommt,
das billigste vom Billigen ohne Gewürze und ohne Geschmack lieblos
aufgetischt, extremer Zeitdruck, schlafen auf überflutetem Campingplatz,
durch diese Umstände miese Stimmung in der Gruppe, Frustration und das
Gefühl verarscht worden zu sein. So schnell kann ein langersehnter Traum
über einen einzigartigen Ausflug zum magischen Felsen zum Alptraum
werden.
In Alice Springs gibt es genug andere Tourenanbieter mit weitaus besserer Qualität für den gleichen Preis bieten.
Westaustralien
Der wilde Westen ist etwas für Abenteurer und Naturliebhaber: Kilometerlange einsame weiße Sandstrände, steil abfallende Klippen, strahlendes türkisblaues Meer mit kraftvollen Wellen, die gegen die Küste peitschen, skurrile Felsformationen, wie der wellenförmige Wave Rock und die freistehenden Kalksteinsäulen namens Pinnacles, seltene Stromatolithen, eine der ältesten Lebensformen der Welt, tiefe Schluchten und rotbraune Canyons, wo bereits einige Touristen ihr Leben gelassen haben, einsame Highways, dem Kimberleyplateau mit den Bungle Bungles, wunderschöne Höhlen in der Weinregion mit nahegelegenem Schokoladenmuseum und einer prächtigen Unterwasserwelt.
Ich hatte mich immer gefragt, für welches Reiseland ein Hut mit eingenähtem Moskitonetz zum Einsatz kommt. Jetzt weiß ich es, in Westaustralien. Woher die unzähligen Fliegen kommen, keine Ahnung. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Zum Sonnenuntergang verschwinden die nervigen Fliegen endlich… und räumen das Feld für die Mücken.
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Südaustralien
Die Reise durch Südaustralien dauerte etwas länger als geplant, da unser Van den Geist aufgab und wir ihn der letzten Werkstatt vor der weit ausgedehnten Karstwüste überlassen mussten. Wir hatten Glück im Unglück, dass es einerseits vor der Wüste passierte und andererseits, dass wir auf einen unheimlich freundlichen Australier trafen, der uns die Tage des Wartens mit Dünenfahrten, Sandboarding, regionalen Weinen, kulinarischen Köstlichkeiten und jede Menge Spaß und Action versüßten. Jack ist eben, wie er immer wieder gerne selbst zu sagen pflegt, God in person.
Die lange Fahrt durch die total flache Nullarbor-Ebene ist ein wenig eintönig, da diese überwiegend baumlos sowie eines der trockensten Flecken Australiens ist. Doch mit den richtigen Leuten, guten bzw. kreativen Mahlzeiten und faszinierenden Ausblicken auf gigantische Kalksteinklippen, die die Küste wie das Ende der Welt aussehen lassen, ist die Reise lohnenswert und unvergesslich.
Wichtige Camping Weisheiten, aus denen wir für die Zukunft gelernt haben, sind u.a.:
- lösche nie ein Lagerfeuer, indem du einen Mann drauf pinkeln lässt…
Das Feuer geht zwar aus, doch es stinkt absolut bestialisch.
- informiere dich vorher über die im Outback leben Tiere, um unnötige Panik zu vermeiden
- verstaue alles Essbare nicht nur in Pastiktüten, sondern in stabilen Behältern, damit sich
z.B. Mäuse nicht daran vergreifen. Und nein, Mäuse essen nicht nur Käse…
- Pack die Stühle ins Auto bevor du schlafen gehst, damit du dich nicht am nächsten
Morgen auf einen nassen Sitz setzt
Great Ocean Road
In den USA ist es der Highway No 1 (nicht zu verwechseln mit Route 66), in Australien ist es die Great Ocean Road - eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Einzigartige Felsformationen aus Kalkstein, die bis zu 60m aus dem Meer empor ragen, machen diesen Weg zu einem Highlight. Auch wenn von den sogenannten 12 Aposteln nur noch 8 übrig sind, hat dieser kurze Küstenabschnitt eine ganz besondere Anziehungskraft.
Was soll ich noch groß darüber berichten? Schaut euch einfach die Fotos an, dann seht ihr, wie schön es dort ist.
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Die einen behaupten die Ostküste sei etwas für Rentner, die anderen sind der Meinung, dass dieser Teil Australiens eher etwas für die jungen Partypeople sei (meist Schulabgänger nach dem Abi sponsored by dad). Wie dem auch sei. Die Ostküste hat für Reisende jeder Altersklasse etwas zu bieten, ob Strand, Regenwald, Citylife, Surfen, Tauchen, Bootstouren, Party, romantische Sonnenuntergänge, viele schöne gepflegte Rastplätze, Spaziergänge bzw. Wanderungen an der Küste oder in den Wäldern, Zivilisation, Tourismus, Natur, …
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Die Ostküste (Cairns – Melbourne) zu bereisen, ist aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und Verkehrsmittel, ein Kinderspiel. Per Bus, Mietwagen, Van, Fahrrad oder per Anhalter, alles ist möglich.
Wer sich einen motorisierten Untersatz besorgt, sollte darauf achten, sich stets auf der „richtigen“ (also eigentlich auf der falschen) Straßenseite zu befinden. Entfernungen werden schnell unterschätzt und die Müdigkeit schleicht sich ein… du fährst fröhlich und unbekümmert weiter auf der Suche nach dem nächsten Fotostopp, bis plötzlich eine riesige Lkw-Front mit Lichthupe auf dich zugebrettert kommt. Dann wird man automatisch wach und schwengt zügig auf die linke Straßenseite, so wie es sich in Queen Moms Gefilden gehört. Na ja, das ist zum Glück nur einmal passiert… und hoffentlich auch zum letzten Mal.
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Auf dem 4500 km langen Weg von Cairns nach Melbourne habe ich nicht nur die bekannten Highlights wie Magnetic Island, Whitsundays, Fraser Island, Brisbane, Byron Bay, Sydney und Melbourne einen Besuch abgestattet, sondern konnte mit dem Auto die bekannten Touristenpfade verlassen, um verborgene Schönheiten zu entdecken.
Tasmanien
Raus aus dem geografisch flachen, modern künstlerischen Melbourne und rein in die hügelige Naturfaszination Tasmanien. Nur ein einstündiger Flug bringt uns in eine völlig andere Welt. Aus dem Flugzeugfenster sind Wälder, Felder, Seen, kurvige Straßen, die sich um die Berge winden sowie raue Küstenabschnitte sichtbar. Die Sonne spiegelt sich in den Seen und reflektiert ihre Strahlen, so dass wir blinzeln müssen.
Mieke (Belgien) und ich haben 10 Tage, um diese faszinierende Insel mit dem Auto zu entdecken. Wie sich herausstellt, sich 10 Tage bei weitem nicht genug, um alles zu erkunden. Zu viele Wanderwege, Ausblicke, Küsten, Strände und Wasserfälle sind uns leider noch verborgen geblieben.
Was wir gelernt haben, ist campen in jeder Lebens- und Wetterlage. Auch den Sinn von Touristenrouten haben wir erkannt: kostenlose Schokoladen-, Käse- und Weinverkostungen machen Appetit und sind eine willkommene Abwechslung!
Tasmanien – klein, aber oh ho! Und definitiv eine attraktive Destination für Naturliebhaber.
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