Die Fahrt von dem Dorf, wo wir von Board gegangen sind, hat mehr als 3 Stunden gedauert. Mittlerweile ist es dunkel und uns bleibt Zeit, mich im Hostel einzuchecken, in die nächste Eisdiele zu schlendern und uns für eine Stunde das Treiben auf dem Platz vor dem Theater anzuschauen. Ein Clown bietet eine proaktive Ballon-Show für Kinder an, bei der die Kleinen mit Leib und Seele dabei sind. Danach heißt es Abschied nehmen – erst einmal, denn die ersten Pläne für gemeinsame Unternehmungen sind bereits geschmiedet.
Die nächsten Tage verbringe ich vor dem Rechner, da ich noch einiges nachzuholen habe.
Ich sitze gerade am Flughafen in Manaus. Gleich geht’s nach Panama. Da mir die Zeit davon rennt, habe ich mich dazu entschieden nicht über Venezuela und Kolumbien nach Ecuador zu reisen, sondern einen Flug nach Quito zu buchen. Und dass, obwohl ich an ausgeprägter Flugangst leide und mir vorgenommen habe mich so wenig wie möglich in einen Flieger zu setzen. Jetzt bin ich hier.
Und ein einfaches Unterfangen war es auch nicht gerade, da es kaum internationale Flüge von Manaus aus gibt. Von 3 Mal umsteigen und 2 Mal 10 Stunden warten mit einer Gesamtreisezeit von über 30 Stunden ist die Rede bei den „kostengünstigsten“ Flügen (469,-€), die wahrlich teuer sind. Aber was will man machen, wenn man nun mal zeitlich beschränkt ist? Der Preis des zweitgünstigsten Fluges liegt konstant bei 499,-€, one way versteht sich, mit einer Reisezeit von „nur“ 19 Stunden. Immer noch zu viel. Der 6 stündige Flug kostet dann gleich über 700,-€. Ne, das ist ja nun wirklich unverschämt. Was tun, um den letztgenannten Flug günstiger zu bekommen? Ich buche einen Roundtrip (hin-und-zurück), Manaus – Quito, Quito Manaus, ohne natürlich tatsächlich zurück nach Manaus zu fliegen. Der Spaß kostet 525,-€. Somit habe ich etwas Geld und vor allem Zeit gespart.
Und ein einfaches Unterfangen war es auch nicht gerade, da es kaum internationale Flüge von Manaus aus gibt. Von 3 Mal umsteigen und 2 Mal 10 Stunden warten mit einer Gesamtreisezeit von über 30 Stunden ist die Rede bei den „kostengünstigsten“ Flügen (469,-€), die wahrlich teuer sind. Aber was will man machen, wenn man nun mal zeitlich beschränkt ist? Der Preis des zweitgünstigsten Fluges liegt konstant bei 499,-€, one way versteht sich, mit einer Reisezeit von „nur“ 19 Stunden. Immer noch zu viel. Der 6 stündige Flug kostet dann gleich über 700,-€. Ne, das ist ja nun wirklich unverschämt. Was tun, um den letztgenannten Flug günstiger zu bekommen? Ich buche einen Roundtrip (hin-und-zurück), Manaus – Quito, Quito Manaus, ohne natürlich tatsächlich zurück nach Manaus zu fliegen. Der Spaß kostet 525,-€. Somit habe ich etwas Geld und vor allem Zeit gespart.
Amazonas
Eine Amazonas-Flussfahrt, etwas wovon viele Leute träumen. Wir gönnen uns den Luxus und buchen eine Kabine, anstatt uns eine Hängematte zu kaufen und mit 40 anderen Passagieren im Lagerraum 5 Tage in der Hängematte zu schlafen und wo wir ständig auf unser Gepäck aufpassen müssen.
Das Boot ist mit der Navimag nicht zu vergleichen, heißt: es bietet weitaus weniger Luxus und die Mahlzeiten sind im Fahrpreis nicht enthalten und überteuert. Immerhin haben wir unser eigenes Badezimmer.
Eine Flussfahrt auf dem Amazonas ist nicht wirklich umweltfreundlich. Jeder wirft Müll, Verpackungsmaterial, Bierdosen, Plastiktüten etc. in den bräunlichen Fluss. Die Toiletten-Spülung befördert unsere Exkremente ganz natürlich ebenfalls ins Gewässer – ist ja schließlich biologisch abbaubar.
Doch woher kommt wohl das braungefärbte stinkende Wasser, dass aus dem Wasserhahn und der Dusche kommt?
Genau, auch aus der Wasserstraße. Und genau das diesem Grund weigerten wir uns 3 Tage lang eine Dusche zu nehmen bis wir es schließlich doch noch über uns brachten mit dem Ergebnis, dass alle Handtücher nach zwei Tagen ihre Farbe wechselten und fürchterlich stanken, so dass ich mich nicht nur vor dem Duschwasser, sondern auch vor dem Handtuch ekelte. Der Gestank war wirklich erbärmlich. Ich versuchte mich Luft-zu-trocken. Doch bei einer nicht ausschaltbaren Klimaanlage ist das nicht ohne Weiteres möglich.
Na ja, immerhin stinken hier alle Leute gleich, so dass das irgendwann gar nicht mehr auffällt.
Morgen früh sollen wir in Manaus, unserer Endstation, anlegen. Wir planen unseren Aufenthalt in Manaus von all-you-can-eat in der Churrasceria bis Hängematten erstehen, da mein Reisepartner in der Nacht zurück in die Schweiz fliegt.
Als wir am nächsten Tag fragen, wann wir denn nun in Manaus ankommen, heißt es: morgen Mittag. Bedeutet für uns, dass Airton seinen Rückflug definitiv nicht mehr erwischt, wenn er 12 Stunden später am Flughafen erscheint. Mitten auf dem Amazonas hat man nicht allzu viele Transportmöglichkeiten. Schon in Belém hatten wir ein komisches Gefühl als wir unser Schiff sahen: Skepsis auf den ersten Blick. Dass das Ding noch nicht gesunken ist – alle Achtung, wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Von den drei Turbinen sind zwei ausgefallen. Wir fragen den Kapitän nach Optionen pünktlich nach Manaus zu kommen. Sieht schlecht aus. Doch er kennt eine Ortschaft von wo aus ein Bus nach Manaus fährt. Fürsorglich steuert er das Pier an und lässt uns von Board. Von hier aus sehen wir, wie ein anderes Passagierschiff, in dem alle Turbinen ausgefallen sind, von einem anderem kleineren Boot abgeschleppt wird.
Das Boot ist mit der Navimag nicht zu vergleichen, heißt: es bietet weitaus weniger Luxus und die Mahlzeiten sind im Fahrpreis nicht enthalten und überteuert. Immerhin haben wir unser eigenes Badezimmer.
Eine Flussfahrt auf dem Amazonas ist nicht wirklich umweltfreundlich. Jeder wirft Müll, Verpackungsmaterial, Bierdosen, Plastiktüten etc. in den bräunlichen Fluss. Die Toiletten-Spülung befördert unsere Exkremente ganz natürlich ebenfalls ins Gewässer – ist ja schließlich biologisch abbaubar.
Doch woher kommt wohl das braungefärbte stinkende Wasser, dass aus dem Wasserhahn und der Dusche kommt?
Genau, auch aus der Wasserstraße. Und genau das diesem Grund weigerten wir uns 3 Tage lang eine Dusche zu nehmen bis wir es schließlich doch noch über uns brachten mit dem Ergebnis, dass alle Handtücher nach zwei Tagen ihre Farbe wechselten und fürchterlich stanken, so dass ich mich nicht nur vor dem Duschwasser, sondern auch vor dem Handtuch ekelte. Der Gestank war wirklich erbärmlich. Ich versuchte mich Luft-zu-trocken. Doch bei einer nicht ausschaltbaren Klimaanlage ist das nicht ohne Weiteres möglich.
Na ja, immerhin stinken hier alle Leute gleich, so dass das irgendwann gar nicht mehr auffällt.
Morgen früh sollen wir in Manaus, unserer Endstation, anlegen. Wir planen unseren Aufenthalt in Manaus von all-you-can-eat in der Churrasceria bis Hängematten erstehen, da mein Reisepartner in der Nacht zurück in die Schweiz fliegt.
Als wir am nächsten Tag fragen, wann wir denn nun in Manaus ankommen, heißt es: morgen Mittag. Bedeutet für uns, dass Airton seinen Rückflug definitiv nicht mehr erwischt, wenn er 12 Stunden später am Flughafen erscheint. Mitten auf dem Amazonas hat man nicht allzu viele Transportmöglichkeiten. Schon in Belém hatten wir ein komisches Gefühl als wir unser Schiff sahen: Skepsis auf den ersten Blick. Dass das Ding noch nicht gesunken ist – alle Achtung, wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Von den drei Turbinen sind zwei ausgefallen. Wir fragen den Kapitän nach Optionen pünktlich nach Manaus zu kommen. Sieht schlecht aus. Doch er kennt eine Ortschaft von wo aus ein Bus nach Manaus fährt. Fürsorglich steuert er das Pier an und lässt uns von Board. Von hier aus sehen wir, wie ein anderes Passagierschiff, in dem alle Turbinen ausgefallen sind, von einem anderem kleineren Boot abgeschleppt wird.
Belém
Diese Stadt, die als Ausgangsort für Amazonas-Flussfahrten dient, ist schöner als erwartet. Das touristische saubere Hafenviertel Estacäo das Docas bietet Annehmlichkeiten wie Kino, Restaurants, Souvenirshops und sogar eine Brauerei. Auch der Markt Ver-o-Peso ist sehenswert.
Gut, dass unser Zimmer im zweiten Stock ist. Denn in der Nacht überrollte eine 3,8 m hohe Flutwelle Teile der Stadt. Ansonsten können wir behaupten, dass der Pizzaservice ziemlich gut ist und unser Boot nicht wirklich so aussieht wie auf dem Prospekt abgebildet. Was man mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop alles machen kann…
Parque Nacional dos Lecóis Maranhenses
Strahlend weiße Sanddünen soweit das Auge reicht. Idyllisch, friedlich und einfach nur anmutig, insbesondere wenn die Sonne hinter den Wolken zum Vorschein kommt, der Schatten der Wolken schwindet und die Dünen im Sonnenlicht erstrahlen.
Wir wandern zu drei Lagunen, die sich zwischen den Dünen befinden und erfrischen uns. Nach diesem Trip haben wir durch die intensive Strahlung und der Reflexion richtig Farbe bekommen. Da wir aufgrund einiger Umwege an Zeit verloren haben, machen wir uns direkt auf nach Belém.
Wir wandern zu drei Lagunen, die sich zwischen den Dünen befinden und erfrischen uns. Nach diesem Trip haben wir durch die intensive Strahlung und der Reflexion richtig Farbe bekommen. Da wir aufgrund einiger Umwege an Zeit verloren haben, machen wir uns direkt auf nach Belém.
Barreirinhas
Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Anstatt direkt von unserem populären Ausflugsort Piripiri an einem Tag nach Sao Luis und von da aus nach Barreirinhas zu fahren, mussten wir ja unbedingt eine ‚Abkürzung‘ nehmen.
Wenn mein Vater am Steuer sitzt und von einer ‚Abkürzung‘ spricht, läuten bei uns schon die Alarmglocken. Noch nie haben wir erlebt, dass wir tatsächlich schneller am Zielort waren oder weniger Kilometer zurückgelegt haben.
Unsere alternative Route führte uns über Parnaíba, Tutóia und Paulinho Neves nach Barreirinhas. Was diese Reise so besonders gemacht hat, ist der Mototaxifahrer, der uns einschließlich dem gesamten Gepäck auf sein Moped zum Hotel gebracht hat. Mit einem für Personentransport umfunktionierten Lkw fahren wir Richtung Paulinho Neves bis wir seltsame klappernde Geräusche wahrnehmen und das Fahrzeug stehen bleibt.
Nach drei Stunden am Straßenrand setzten wir die Fahrt endlich fort.
In der nächsten Ortschaft konnten wir im letzten Moment noch einen kleinen Lkw mit Allradantrieb erwischen, der uns durch den teilweise überfluteten Landstrich und der Dünenlandschaft mitnahm. Die Fahrt war mehr als holprig und es grenzte schon fast an einem Wunder, dass wir nirgendwo steckenblieben. Abenteuer kann so schön sein, dachten wir, bis bei einem gigantischen Schlagloch der Eimer mit den Fischen umkippte. Und zwar genau auf unser Gepäck. Die gesamte Ladefläche stank nach Fisch. Unsere Mitreisende sammelte schnell ihre Fische ein und platzierte den Eimer nun sicher zwischen ihren Beinen. Doch jetzt ist es eh zu spät, da sich das Fischwasser bereits über unsere Sachen ergossen hat, welche sich zum Teil auch schon damit vollgesogen haben. Glücklicherweise hatte ich zuvor meinen Rucksack mit dem Regenschutz versehen – man weiß ja nie.
Wenn mein Vater am Steuer sitzt und von einer ‚Abkürzung‘ spricht, läuten bei uns schon die Alarmglocken. Noch nie haben wir erlebt, dass wir tatsächlich schneller am Zielort waren oder weniger Kilometer zurückgelegt haben.
Unsere alternative Route führte uns über Parnaíba, Tutóia und Paulinho Neves nach Barreirinhas. Was diese Reise so besonders gemacht hat, ist der Mototaxifahrer, der uns einschließlich dem gesamten Gepäck auf sein Moped zum Hotel gebracht hat. Mit einem für Personentransport umfunktionierten Lkw fahren wir Richtung Paulinho Neves bis wir seltsame klappernde Geräusche wahrnehmen und das Fahrzeug stehen bleibt.
Nach drei Stunden am Straßenrand setzten wir die Fahrt endlich fort.
In der nächsten Ortschaft konnten wir im letzten Moment noch einen kleinen Lkw mit Allradantrieb erwischen, der uns durch den teilweise überfluteten Landstrich und der Dünenlandschaft mitnahm. Die Fahrt war mehr als holprig und es grenzte schon fast an einem Wunder, dass wir nirgendwo steckenblieben. Abenteuer kann so schön sein, dachten wir, bis bei einem gigantischen Schlagloch der Eimer mit den Fischen umkippte. Und zwar genau auf unser Gepäck. Die gesamte Ladefläche stank nach Fisch. Unsere Mitreisende sammelte schnell ihre Fische ein und platzierte den Eimer nun sicher zwischen ihren Beinen. Doch jetzt ist es eh zu spät, da sich das Fischwasser bereits über unsere Sachen ergossen hat, welche sich zum Teil auch schon damit vollgesogen haben. Glücklicherweise hatte ich zuvor meinen Rucksack mit dem Regenschutz versehen – man weiß ja nie.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzg4lpwzup92bSvKnlVCegagBjszwhnS4HF0fWFimXFIHwK3YH_iVjR8JIhAarzvwVsEbCwii1g6VMUS3Sxo9P4uipjeUAxhKPmaNh28OKnvv9KA_h89sgS3GU4KtjK-pHqdhgz1v9U5c/s400/way_to_NP1_kl.jpg)
Piripiri
Was für uns Buxtehude ist, ist in Brasilien Piripiri. Jeder kennt den Namen dieses Dorfes, kaum jemand weiß wo es liegt und niemand ist jemals dort gewesen. Wir sind nicht nur hierhin gefahren, um sagen zu können, dass wir dort waren, sondern wollen den nahegelegenen Nationalpark Sete Cidades (Sieben Städte) besichtigen. Die skurrilen Felsformationen mit uralten geheimnisvollen Felsmalereien sollen auf Aliens und Raumschiffe schließen lassen. Mit Motorrädern fuhren wir den ganzen Tag durch den menschenleeren Park. Außerirdische haben wir dort nicht gesehen, sondern nur Hasenähnliche Tiere und Fledermäuse.