Sonntag, 17. Juni 2012

Kambodscha

Endlich sehe ich Ela wieder, die ich einige Wochen zuvor in Laos kennengelernt habe. Da sie leider kein Visum für Vietnam hatte, haben sich unsere Wege erst einmal getrennt.
Während wir einem vollen Kulturprogramm in Phnom Penh nachgingen, erholten wir uns auf der paradiesischen Insel Koh Rong, auf der es weder Verkehr noch Strom gab, geschweige denn eine Internetverbindung.




In Siem Reap bestaunten wir einen Tempel nach dem anderen sowie die berühmte und imposante Tempelanlage Angkor Wat.






Donnerstag, 14. Juni 2012

Vietnam

Überland von Muang Khua in Laos nach Sapa in Vietnam

Da ich mein Visum für die Einreise nach Vietnam bereits in Bangkok beantragt habe, konnte ich auf dem Landweg einreisen, welcher wahrhaftig abenteuerlich ist, da es kaum befestigte Straßen gibt, die sich durch die wundervollen Bergpässe schlängeln. Touristen gibt es hier nicht zu sehen und der Standard entspricht den der Einheimischen. Die Menschen in dieser Region sind vom geldbringenden Tourismus noch nicht verdorben und man spürt die Wärme und Freundlichkeit, ihren Humor und deren Bereitschaft zu teilen. Mir werden reichlich frische Ananas angeboten und mit einem verschmitzten Lächeln Verkupplungsangebote unterbreitet. Ein zierlicher Asiate passt doch eh nicht zu den stabil gebauten großgewachsenen Europäerinnen. Auf der langen holprigen Fahrt wird viel gelacht, auch wenn jeder von uns zusammengepfercht zwischen Ernteerzeugnissen, Hühnern und Ballen mit Marktwaren sitzt.
Nach Stunden erreichen wird Dien Bien Phu in Vietnam, wo ich umsteige in einen anderen klapprigen Bus, der meinen Vater und so manch anderen ins Schlaraffenland versetzen würde. Der Boden des Busses war nicht mehr zu sehen, da er ausgelegt war mit vollbestückten Bierkästen, die zu einem Restaurant gebracht werden sollten. Hinzukamen fleißige Marktfrauen mit all ihren Gütern, die in und auf dem Bus verstaut wurden, um sie später in Sapa auf dem Markt preiszugeben.

Während der Fahrt ist aus irgendeinem Korb Reisschnaps ausgelaufen, dessen beißenden Geruch man in den letzten Stunden in der Nase hatte. Als ich bei Ankunft meinen Rucksack hervorkramte, wusste ich, wo der Schnaps ausgelaufen ist. Genau über meinem Rucksack, da dieser damit durchtränkt war. Stinkend wie eine Schnapsleiche lief ich durch den friedlichen Ort in den Bergen.



Sapa

Sapa, eine Stadt im bergigen Norden Vietnams, umgeben von malerischen Reisterrassen, auf denen noch Ochsen statt Maschinen eingesetzt werden.
Auf eigene Faust wandern wir querfeldein, durchqueren kleine Dörfer, überqueren schmale Holzbrücken, sehen aus diskreter Entfernung den fleißigen Feldarbeitern zu und lassen uns von den Kindern bestaunen.
An der grünen von hohen Bergen umgebenen Kulisse, umhüllt von dichten Wäldern, können wir uns kaum lösen. Irgendjemand kam auf die glorreiche Idee eine Abkürzung zum nächsten Dorf auf einem Trampelpfad, der durch den Wald verläuft, zu nehmen.
Wir begegneten Wildschweinen, genossen wundervolle Aussichten, fanden auf einer Lichtung ein geschmücktes Grab, doch nicht den Weg zum nächsten Dorf noch sonst wohin.
Das Trinkwasser ging uns während dieser anstrengenden Tour bei hoher Luftfeuchtigkeit aus und wir wurden leicht nervös.
Zunächst beschließen wir quer durch den Wald zur Hauptstraße zu gehen, besinnen uns aber an den Vietnamkrieg und an eventuell noch vorhandene Bomben etc. und beschließen den ganzen Weg wieder zurück zu gehen.
Nach einer Ewigkeit erreichen wir die Straße und lassen uns von einem Motorradfahrer in die Stadt bringen.






Wozu Englisch gut ist…

Es gibt unzählige Situationen, in denen es Sinn macht die englische Sprache zu beherrschen. In ländlichen Regionen Vietnams ist es egal in welcher Sprache man spricht, da sie alle Sprachen gleichermaßen verstehen, nämlich fast gar nicht.


An einem Essensstand bzw. Restaurant:

„Menue?“ (Es lohnt sich nicht in ganzen Sätzen zu sprechen, wie jeder Reisende schnell lernt. Damit die Leute einen verstehen, müssen jegliche  Grammatikregeln vorläufig außer Kraft gesetzt werden.)
„Yes“, es wird auf eine Glasschrank gezeigt, in der Rinderzungen, Innereien, ganze frittierte Küken etc. ausgestellt sind. Selbstverständlich wurde mein Appetit durch diese Köstlichkeiten nicht besonders angeregt.
„No meat?“ Vorübergehend wurde ich zum frommen Vegetarier.
„Ok. Chicken?“
„No meat. No chicken. No animals.“
„Ok.“ Ich bekam Glasnudelsuppe mit Grünzeug.


Restaurant Nr. 2:

„One pizza Vegetariana“, lautete die Bestellung.
„Ok. Vegetariana“, wiederholte der Kellner und kritzelte die Bestellung auf ein Blatt Papier.
Kurze Zeit später brachte er eine Pizza Hawaii. Anscheinend klingt Vegetariana in seinen Ohren ähnlich wie Hawaii.


Restaurant Nr. 3:

„Two hot chocolate, please”.
Die Kellnerin brachte eine heiße Schokolade.
„One more hot chocolate. We ordered two. Another one, please.“
„Small or big?“ fragte die interessierte Bedienung.
„Same as this“, ich zeigte auf die bereits gebrachte Tasse.
Kurze Zeit später brachte sie zwei Orangensäfte in Gläsern.
Kein Kommentar.



Touristenroute

Nach Ankunft des Nachtzuges in Hanoi wurde ich von Platzregen begrüßt und begab mich weiter in den Süden.
In den darauffolgenden Tagen besuchte ich die berühmte malerische Halong Bay, Hue, das atmosphärische Hoi An und den Badeort Nha Trang, wo wir an einer abwechslungsreichen Bootsfahrt teilnahmen.
 



In Dalat, einem Ort in den Bergen, fand ich meine Lieblingsbäckerei, die für wenig Geld u.a. köstliche Sachertorte verkauft. Binnen kürzester Zeit wurde ich dort zum Stammkunden. Zurückhaltung wurde vorübergehend zu einem Fremdwort.
 



In Ho Chi Minh City ging ich ungehemmt allen Gaumenfreuden nach angefangen bei Pizza Hut, zu den lokalen Straßenständen, indischen Restaurants und selbstverständlich zu einer Bäckerei mit den besten Croissants, die den französischen in keinster Weise nachstehen. Auch hier dachte ich nicht daran, mich in Zurückhaltung zu üben, auch wenn meine Hose mittlerweile spannte und ich somit die Folgen meiner Unbefangenheit zu spüren bekam.




Samstag, 2. Juni 2012

Thailand

Verträumte Inseln, malerische Strände, feucht schwüle Regenwälder, wunderschöne Felsen, goldene Buddhas, glitzernde Tempel, der Duft von Räucherstäbchen, gegrillten Fleisch und Jasminblüten, imposante Ruinen vergangener Zeiten, nervige Tuk Tuk und Taxifahrer, die an Bahnhöfen auf Touristen warten, der Geschmack von Kokosnussmilch, Koriander und Zitronengras, professionelle Massagen, Aromatherapie, Doktorfische und Shoppingparadis, quirlige Nachtmärkte, schwimmende Märkte, Longtailboote und wundervolle warmherzige Menschen gehören zu den Erfahrungen, die jeder Backpacker in Thailand macht.
Mehr dazu später...

Laos

Nach der Erkundung des goldenen Dreiecks auf der thailändischen Seite überquere ich mit einem hölzernen Langboot den Mekong, um nach Laos zu kommen. Von Huay Xai aus begebe ich mich auf die zweitägige Flussfahrt nach Luang Prabang mit Zwischenstopp in Pak Beng.
Alle Passagiere genießen diese angenehme Fahrt in vollen Zügen. Es ist ein tolles Gefühl zu sehen wie die reizvolle bergige Landschaft langsam an einem vorbeizieht. Es ist vollkommen ruhig, fernab von quirliger Zivilisation und lautem Verkehr. Die Strahlen der Sonne wärmen und der Fahrtwind erfrischt uns. Wir sind schon ein wenig traurig, als das Boot am Zielort anlegte.






Luang Prabang

Eine alte Königsstadt, die man nicht so schnell verlassen möchte. Umgeben von grünen Bergen mit zahlreichen gut geschmückten Tempel und einem atemberaubenden mehrstufigen Wasserfall, dessen strahlendes türkisblaues Wasser magisch wirkt.






Vang Vieng

Setzt landschaftlich noch eins drauf. Umgeben von Karst-Formationen, Regenwald und zahlreichen Höhlen zieht diese beeindruckende Landschaft viele Touristen an. Mit einem alten aufgeblasenen Autoschlauch in dem man sich hineinsetzt, lässt sich die Umgebung über mehrere Stunden entspannt vom Fluss aus betrachten.







Muang Khua

Die Busfahrt glich wieder mal einem Abenteuer: zu spät los, da solange gewartet wird bis der Bus voll ist. Das Gepäck wurde statt ebenmäßig auf dem Dach verteilt, pyramidenförmig aufgehäuft.  Im Anschluss daran erst einmal tanken. Im vollgepackten viel zu engen Minivan auf nach Odumxai. Die Klimaanlage funktioniert nicht, da die Laoten die vorderen Fenster auflassen. Es ist stickig und heiß. Später steigen wir um in einen anderen lokalen Bus. Gepäck rein, Ticket kaufen, Sitzplätze einnehmen. Es ist immer noch heiß. Die Ticketkontrolle findet statt, ein sicheres Zeichen dafür, dass es bald losgeht. Plötzlich heißt es umsteigen in einen anderen Bus. Alle Mann raus… nach 45 min geht es endlich los. Zwei Minuten später: Erster Halt, der obligatorische Tankstopp. Beim nächsten Stopp geht der Fahrer shoppen, verschwindet kurzzeitig mit dem Moped, da er etwas vergessen hatte.
Zeit den Bus zu inspizieren. Dieser Bus ist etwas primitiv. Die Sitze sind mit einem stabilen Abtreter verziert und selbstverständlich nicht verankert, so dass hier und da mal eine Sitzfläche auf den Boden plumpst. Die Fenster sind auf. Doch anstatt frischer Bergluft kommen nur die Abgase hinein. Der Auspuff befindet sich vorne. Filter? Unvorstellbar.
Während der Minibus Fahrer langsam und vorausschauend fuhr, fährt dieser Busfahrer bei 30 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung Rallye auf den teilweise unbefestigten kurvigen Straßen im Gebirge. Serpentinen-Rallye, eine neue kostengünstige Attraktion für Adrenalin-Junkies. 
Die Sitzreihen  sind auch hier sehr eng angebracht. Wohin mit den Beinen? Insbesondere bei einem Platz über dem Radkasten. Die Knie bohren sich unweigerlich in den Rücken des Vordermanns. Irgendwann schläft mein Po ein. Hier benötigt man gutes Sitzfleisch und vor allem jede Menge Geduld.