Donnerstag, 25. November 2010

Argentinien

Bariloche

Mindestens einmal am Tag fragte ich mich: Bin ich im Himmel oder ist es ein Traum? Schokoladenläden mit Schokobrunnen und 1000 verschiedene süße Kreationen im Schaufenster schmücken Bariloches Straßen. Jeden Tag musste ich in eines der Läden einkehren, um meine Sinne mit einer heißen Schokolade und einem argentinischen Törtchen zu verwöhnen. Abends besuchen wir populäre Steakhäuser. Hmmm… Mehr zum argentinischen Steak muss ich nicht sagen. Es ist und bleibt einfach nur sensationell und unvergesslich zart und aromatisch.
Um etwas gegen das schlechte Gewissen zu tun, den ganzen Tag an nichts anderes zu denken als argentinische Gerichte, integrierten wir sportliche Aktivitäten zwischen den genialen Mahlzeiten. Eigentlich ist eine Fahrradtour in der wundervollen Natur des Lake District eine super Idee. Doch wenn es permanent bergauf und ab geht, und das den ganzen Tag lang, so dass wieder mein Po dermaßen wehtut, dass ich nicht mehr auf dem Sattel sitzen kann, habe ich mir meine doppelte heiße Schokolade mehr als verdient. Am nächsten Tag wanderten wir zum Aussichtspunkt, der einer der Top 10 der Welt sein soll.
So schön das Schlaraffenland auch ist, so unangenehm wird es mit der Zeit den obersten Knopf der Hose zu schließen. Und anstatt breitere Hosen zu kaufen, entscheiden wir uns Abschied zu nehmen und die Anden zu überqueren, um Chile einen Besuch abzustatten.






Uspallata


Dieses kleine Dorf umgeben von den höchsten Bergen, befindet sich auf über 1750m Höhe und ist 105km von Mendoza entfernt. Als Domizil diente Cabaña No 5 von wo aus wir die nähere Umgebung erst einmal mit dem Rad erkundeten. Anschließend durchwanderten wir Parque National Aconcagua, nahe der chilenischen Grenze. Wandern auf ca. 3000m Höhe ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Doch der Blick auf den 6962m hohen Cerro Aconcaguaden, dem höchsten Gipfel der westlichen Hemisphäre, lässt uns die Anstrengungen vergessen. Nach der eigentlichen Wanderung wählten wir eine alternative Route entlang der Eisenbahnschienen, welche uns nach ca. 2 Stunden zurück nach Puente del Inca brachte. Puente del Inca ist ein kleiner Ort auf 2720m Höhe dessen Attraktion eine natürliche Steinbrücke ist, welche den Fluss Rio Mendoza überspannt. Unterhalb der Brücke befinden sich Ruinen einen alten SPA-Hotels, welche sich im Laufe der Zeit aufgrund der schwefelhaltigen Quelle in ein mysteriöses grelles Gelb verwandelten.







Mendoza

Mendoza befindet sich in einer Weinregion im Westen Argentiniens. Die vielen kleinen Parks laden zum Entspannen ein und der große Park im Norden der Stadt zu sportlichen Aktivitäten oder zum Verlaufen. Man sollte die Distanzen der sich im Park befindlichen Sehenswürdigkeiten nicht unterschätzen und genug Getränke mitbringen. Highlight dieser Stadt ist das Erkunden der Weinregion per Rad. Unter dem Motto Bike & Wine radelten wir den ganzen Tag lang bei angenehmen Temperaturen zwischen 23° bis 26°C durch die Weinanbaugebiete bzw. von einer Weinverkostung zur nächsten. Zu unseren Stopps zählten auch das Wein Museum und die Schokoladen und Likörverkostung. (…) Die erheiternde Tour endete beim Fahrradverleih mit kostenlosen Wein für alle, mit dem Ergebnis, dass Marton sich mit den Katzen anfreunden wollte, indem er versuchte sie mit Wein zu füttern. Der Erfolg ist zweifelhaft, die Katze verwirrt.



Montag, 8. November 2010

Eine 16 stündige Busfahrt kann ganz schön unangenehm sein, wenn dein Sitznachbar direkt nach der Abfahrt erst einmal seinen gesamten Mageninhalt um sich herum verteilt. Wie soll man denn sein serviertes Essen genießen, wenn die Wand, der Boden, der Sitz und der Verursacher neben dir vollgekotzt sind? Da kannst du nur hoffen, dass das Ganze schnell trocknet… es sind ja nur noch 15 Stunden und 45 Minuten bis zur Ankunft in Mendoza. Unser Kommentar: „Es ist zum Kotzen!“

Argentinien

Buenos Aires eignet sich hervorragend, um die Erlebnisse und Impressionen Afrikas sacken zu lassen, diese in Form eines Blogs zu verarbeiten und um sich auf die bevorstehende Etappe vorzubereiten. Im Vergleich zu Afrika befinde ich mich in einer völlig neuen, westlichen Welt. Eines der gravierendsten Unterschiede zwischen Afrika und Buenos Aires, sind nicht Flora und Fauna, sondern das Internet. Während in Afrika eines nicht existierte, funktionierte oder über eine halbwegs passable Datengeschwindigkeit verfügte, dann das Internet. Hier in Buenos Aires befindet man sich regelrecht in einer Wolke aus unsichtbaren Highspeed Datenverbindungen, welche man über frei zugänglichen Wifi-Hotspots herstellen kann. Aber Buenos Aires hat natürlich auch etwas mehr zu bieten, als den heißbegehrten Internet-Zugang. Schlemmen kann man hier überall: die weltbesten Steaks, kräftigen Rotwein, frischgepressten Orangensaft und viele süße Leckereien.



Uruguay

Bekannt als die Schweiz Südamerikas, wird Uruguay seinem Ruf gerecht. Wobei man zugeben muss, dass die Schweiz zwar kostspielig ist, aber dafür auch qualitativ hochwertige Produkte auf den Markt bringt, während Uruguay teuer ist und alles andere als Qualität bietet. Das billigste vom billigen gepaart mit schlechtem Service zu hohen Preisen, ist unsere Erfahrung, die wir hier größtenteils, besonders in der Gastronomie, gemacht haben. Eine ekelhafte und regelrecht ungenießbare Pizza con queso ohne Gewürze gibt es hier bei Mundo de Pizza für umgerechnet 8€, in Kuba bei El Rapido für 1US$, verglichen mit der allerbesten Pizza Margarita aus dem Ruhrgebiet für 2€. Getreu dem Motto:“Es schmeckt zwar Scheiße, ist aber dafür teuer!“ Da kommt schon irgendwie schlechte Laune auf. Es gibt aber auch angenehme Dinge, wie den verlässlichen Busservice. Oder den kleinen malerischen Ort Colonia del Sacramento mit seinen kleinen bunten Häuschen, einem niedlichen Leuchtturm und entspannten Bewohnern, den die meisten Touristen mit einem Golf-Caddy erkunden. Der süße Duft von Flieder und Jasmin liegt in dieser Hafenstadt stets in der Luft, so dass das Schlendern durch die gepflasterten Gassen Wellness für die Sinne ist.
Punta del Este liegt zwar auch am Meer und bietet seinen Besuchern lange breite Sandstrände, besteht aber hauptsächlich aus mehrstöckigen riesigen Hotelburgen, bzw. aus grauen Betonklötzen.


Montevideo ist der perfekte Ort, um andere Reisende kennenzulernen. Nach einer Runde Hardcore UNO nach selbst gebastelten Regeln, die sich scheinbar zwischendurch des Öfteren änderten, gingen wir über zu Jena. Je fortgeschrittener der Abend war, desto kreativer die insgesamt 7 Mitspieler (3 Schweden, 1 Brasilianer, 1 Deutsche, 1 Ungare und 1 Franzose). Welche Nation ändert bereits bewährte Systeme, so dass hinterher die Konstruktion instabil bis unbrauchbar wird? Richtig. Franzosen. Die skurilsten Zusammensetzungen, schrillsten Bauweisen und unlogischsten Gedankengänge kamen auch hier wieder zusammen. Doch umgefallen ist der Turm nicht bei dem Verursacher, sondern dem Brasilianer. Nach noch mehr Bier und billigem Natascha für die Jungs nahmen wir am Nachtleben von Montevideo teil.

Südamerika

Ein weiterer Kontinent wartet nun darauf von uns entdeckt zu werden. Südamerika! Mit seinen Gletschern, Pinguinen, zarten Steaks, feinen Sandstränden, Lamas, Tango, Samba, Ponchos und Pampa…