Montag, 23. August 2010

Jambo! Afrika

Die große Reise durch Afrika beginnt nach 4 Eingewöhnungstagen in Nairobi an einem Sonntag. In 43 Tagen wollen wir in Kapstadt ankommen. Fortbewegungsmittel sind Matatus (einheimische Minibusse), ein mit Basics ausgerüsteter Überland-Truck, Geländewagen und Fähren. Unsere englischsprachige Truppe übernachtet hauptsächlich in Zelten, um Kosten zu reduzieren (was sonst) und flexibel zu sein.
Nachdem wir unsere Zelte zum ersten Mal aufgebaut haben, schauen wir dem kleinem Hund zu, wie er mit der süßen Ziege spielt, die ruhig vor sich hin mä-ä-ä-ä-t. Bis das Schauspiel von einem neutralen:“Who wants to see the slaughtering?“ unterbrochen wird. Die Ziege wird ohne Aufsehen zu erregen, abgeführt und hinter den Zelten lautlos geschlachtet. Nun könnt ihr mal raten, was es in den nächsten Tagen zu essen gab. Aber die arme Ziege hat uns geschmacklich überzeugt.
Das Tagesprogramm ist straff und das Fahren ermüdend. Die Straßen und die Luft sind unvorstellbar staubig, so dass unsere Kleidung und unsere Gesichter binnen Minuten verdreckt sind. Winkende Kinder stehen neugierig am Straßenrand und lachen uns fröhlich zu. Ältere grüßen uns mit einem freundlichen ‚Jambo!‘ (=Hallo).

Samstag, 14. August 2010

Nairobi

Tagelang habe ich mich mental auf die Ankunft am Flughafen vorbereitet. Wie ich übermüdet am Flughafen ankomme, um dort, wie bei all meinen Rucksackreisen, von nervigen Kofferträgern, Verkäufern und einem lauten „Taxi, Taxi“, Taxi, Taxi“, „U need a taxi?“, „Taxi, Taxi“, empfangen zu werden.
Aber dieses Mal war es anders. Die Atmosphäre war entspannt und widererwarten ruhig und angenehm. Während der 20 minütigen Taxifahrt lernte ich den kenianischen Humor kennen, den ich bei vielen Einheimischen in Restaurants, auf dem Markt, bei Angestellten und sonst wo immer wieder aufs neue erfuhr.
Das Essen im äthiopischen Restaurant war wie die deren 1-Mann-Band interessant. Als ich als Kind so eine Musik gemacht hatte, wurde ich von meiner Mama nach draußen geschickt…
Kulturschock? Keine Spur. Da der Indien-Trip mich abgehärtet hat.





Dienstag, 10. August 2010

Ich möchte mal gerne wissen, wer unsere Personenwaage zu seinen Gunsten manipuliert hat. Einerseits fand ich es auch schön zu sehen, dass ich mein Idealgewicht erreicht habe. Andererseits könnte es am Flughafen zu einer bösen Überraschung kommen. Der Rucksack wiegt laut Flughafenwaage 20 kg. Den kleinen habe ich erst gar nicht wiegen lassen. Der ist allerdings auch randvoll. Na toll, so viel wollte ich nicht schleppen...
Außerdem bin ich froh, wenn ich denn nun endlich angekommen bin und ins Bett fallen kann.

Montag, 9. August 2010

Jetzt wird's knapp

Jetzt sitze ich im Zug und bin auf den Weg zu meinen Eltern. Man könnte sich nun fragen, was ich bloß im Zug mache, wenn ich mein Auto noch nicht verkauft habe und Zugfahren mit der DB hasse. Welche Wahl bleibt mir denn, wenn ich nach der gestrigen Abschiedsfeier den Autoschlüssel bei meinen Eltern vergessen habe? [k. K.] Ohne Schlüssel – keine Probefahrt… kein Verkauf… Dass immer mir so etwas passieren muss. Meine Liste an noch zu erledigenden Aufgaben ist unlogischerweise irgendwie länger geworden anstatt kürzer. Kleine gelbe virtuelle Sticker dominieren mein Desktop, so dass mein schönes Pinguin-Hintergrundbild verdeckt wird, und dass nur um jetzt bloß nichts mehr zu vergessen. Voll nervig. Jetzt könnte man behaupten, dass ich am Wochenende genug Zeit gehabt hätte. Doch nein, dem war nicht so, da wir geladene Gäste einer Hochzeit waren, die auch noch in Bayern stattfinden musste. Nun ja, jetzt will ich mein Dilemma nicht auf irgendwelche Events schieben, die schon seit Monaten geplant waren… Außerdem, warum eigentlich die ganze Aufregung? Ich habe ja noch effektiv zwei Tage…




Freitag, 06.08.2010

Ich bin richtig aufgeregt, doch leider ist es nicht nur die Vorfreude, sondern unangenehme Umstände, die mich nervös werden lassen. Mein Auto konnte ich bislang nicht verkaufen, ebenso wenig meine schöne Designer-Couch. Und dass, obwohl ich diese schon für so wenig Geld anbiete. Das ist fast geschenkt! Doch das aller Schlimmste ist die Tatsache, dass mein Reisepass von der sambischen Botschaft noch nicht zurück ist. Die Dame am anderen Ende der Leitung sagte mir gestern, dass mein Visum fertig sei und Ende der Woche zurückgeschickt wird, so dass dieser Mitte nächster Woche bei mir ankommt. Mitte nächster Woche bedeutet für mich Mittwoch. Ungünstig, wenn mein Flug bereits am Diensttag geht. Könnte knapp werden. Und ich mache mir jetzt doch schon allmählich Gedanken, wie Plan B aussehen könnte, wenn mein Reisepass nicht rechtzeitig hier ankommt. Bislang kam ich bei dieser Vorstellung nicht weiter als bis zu meinem Schockzustand, obwohl mir schon die Idee kam, ihn als gestohlen zu melden, um mit einer Kopie losfliegen zu können. Gedanken, die ich sofort verwarf, nachdem sie hochkamen. Wie soll ich mich denn freuen können, wenn ich nicht weiß, was denn nun los ist und ob ich überhaupt am 10. Fliegen kann? Was lerne ich daraus? Eigentlich nichts Neues. Nicht immer alles auf den letzten Drücker erledigen. Diejenigen, die mich kennen, haben schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass ich mich diesbezüglich je ändern werde, denn ich hab ja noch Zeit, ne?! Jedes Mal, wenn ich zu meinem bereits gepackten Rucksack schaue (, was im Übrigen schon sehr bewundernswert und fortschrittlich für meine Verhältnisse ist), wird mir ein wenig mulmig. Can I stay or can I go? Außerdem, wiegt er plötzlich ganze 3,5 kg mehr, als noch vor einer Woche, obwohl fast nichts mehr dazu gekommen ist. An den Müsliriegeln und Taschentüchern kann es nicht liegen und die paar Klamotten mehr machen den Braten doch auch eigentlich nicht fett… Fakt ist: er ist jetzt ziemlich schwer. 14 kg waren echt super zu tragen, doch 17,5 kg sind nicht mehr so handlich. Irgendwie tue ich mir jetzt schon leid, doch ich habe es ja nicht anders gewollt. Unnötigen Ballast kann ich ja während der Reise zur Not immer noch abwerfen. So, jetzt sollte ich mich noch um eine Impfung kümmern…