Joa Pessoa
Da ich jetzt oft genug die Bedürfnisanstalt aus Keramik aufgesucht habe, möchte ich mir etwas Gutes tun und wohlbekannte magenfreundliche Speisen zu mir nehmen, als da wären: Pan-Pizza von Pizzahut und Schokolade in unterschiedlichen Varianten. Dennis führt uns zu einem nahegelegenen Fluss, wo wir bei einem Caipirinha und dem Bolero den Sonnenuntergang genießen.
Maragogi
Entlang der Palmenreichen Küste machen wir einen Zwischenstopp in Maragogi. Ein günstiges 3-Sterne Hotel mit Meerblick, Hängematte am Balkon und ausgedehntem Frühstück ist unser Domizil. Wir planen einen Bootsausflug, zu dem es aufgrund meiner ‚plötzlichen‘ Erkrankung nicht kommt. Schüttelfrost, Hitzewallungen, Fieber, Untertemperatur, Durchfall, Bauchkrämpfe, Verstopfung. In den letzten Wochen fühlte ich mich eh schon komisch, hitzeempfindlich, müde, kraftlos, appetitlos, hatte ein permanentes Völlegefühl und sah aus wie schwanger. Habe ich eine Tropenkrankheit? Malaria oder Dengue? Oder einfach nur eine Magen-Darm-Infektion? Als mich die Hotelangestellten sehen, wollten die den Krankenwagen rufen. Aber gehen kann ich noch und ein Auto haben wir hier ja auch. Also auf zum Krankenhaus. Dort beschreibe ich meine Leiden und kriege in dem Behandlungszimmer, in dem vier weitere Patienten behandelt werden, eine Riesen- Spritze verpasst. Keine Ahnung, was das genau war, so gut ist mein Portugiesisch dann doch nicht. Danach geht es mir etwas besser, bin aber immer noch schlapp und kraftlos. Der Arzt ist verwundert und lässt mich noch ein Weilchen ausruhen. Dennoch fühle ich mich nicht wirklich fit und wir verlassen das Krankenhaus.
So habe ich mir meinen Geburtstag nicht vorgestellt. Ab jetzt geht's bergab!
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Aracajú
Diese Stadt sollte eigentlich nur als Umsteigeort dienen. Nächstes Ziel ist Olinda, meinetwegen auch Recife oder Joa Pessoa. Wir befinden uns mal wieder an unserem Lieblingsort – dem Busbahnhof, wo es heißt: „Der nächste Bus fährt in zwei Tagen. Oder nach Maceió in 6 Stunden.“ Klasse. Anstatt zu warten, mieten wir uns ein Auto und fahren los. Klingt einfach. Doch da heute Samstag ist, und die Uhr 5:50Uhr anzeigt, sind Autovermietungen noch oder komplett geschlossen. Außerdem befindet sich die nächste Autovermietung an der Küste, sprich 2 Stunden mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt. Wie konnten wir das wissen? Egal, wir fahren endlich los und finden auf dem Weg per Zufall eine Tankstelle mit kostenlosen Duschmöglichkeiten – perfekt! Stundenlage Übernacht-Busfahrten und das Abgammeln am Busbahnhof bei Temperaturen über 30°C sind schon irgendwie ekelig. Bei der Abgabe des Pkw, sehen wir, wir anziehend die Gegend an der Küste ist und verweilen hier für ein paar Tage.
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Curumuxatiba
Von dem bunten, hektischen Treiben der Großstadt wagen wir uns nun in kaum bekannte kleine Dörfer an der Küste. Die unbefestigte staubige Straße lässt darauf schließen, dass dort keine ausgebaute Infrastruktur besteht. Was wir vorfinden, ist ein friedlicher kleiner Ort mit relaxten Einwohnern und kurzen Geschäftszeiten. An dem unendlich lang erscheinenden sauberen Sandstrand schmiegen sich sattgrüne Laubbäume, die unter Naturschutz stehen. Eine sanfte Brise erfrischt und dämpft die hohen Temperaturen. Wir entscheiden uns, Fahrräder auszuleihen. Mein Papa hat letztens noch Fahrräder dieser Qualität verschenkt und in der Schweiz würde man Geld dafür bekommen, wenn man so einen Drahtesel annehmen würde. Fahrtechnisch haben wir keine Probleme voranzukommen. Was uns allerdings während der Tour unerwartet am Strand überrascht, ist die Flut, die uns den Weg abschneidet und uns in den Klippen einkesselt. Während ich mich um die Wertsachen kümmere, bringt Airton die Fahrräder in Sicherheit, die letztlich doch ziemlich viel Meerwasser abgekriegt haben. Doch der Fahrradverleih hat es nicht bemerkt oder es war ihm egal, da sich seine gesamte Flotte in derartigen Zustand befindet. Als wir es dann am nächsten Tag doch noch zum menschenleeren Strand hinter den Klippen geschafft haben, sehen wir eine kleine rote Schlange direkt neben uns. Da ich nicht wusste, um welche Schlage es sich handelt, habe ich schnell ein Foto gemacht.
Rio de Janeiro
Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass Gott die Welt in 6 Tagen erschaffen hat, wobei er den 7. Tag Rio de Janeiro widmete. Atemberaubende Ausblicke vom Corcovado, wo die Christusstatue steht, farbenfrohe Sonnenuntergänge mit dem Motiv des Zuckerhuts und die feinen Sandstrände Copacabana und Ipanema machen diese Stadt einzigartig. Doch der Verkehr kann einem ganz schön zu schaffen machen. Der Bus fährt um jeden Block und benötigt eine halbe Ewigkeit, mit dem Auto dauert es Stunden bis man einen Parkplatz gefunden hat und wenn Stau ist, ist es egal ob per Bus oder Pkw - man steht eh. Und das bei schwülen 42°C Außentemperatur. Auf eine Favela-Tour habe ich verzichtet, da ich mir bereits in Afrika die Townships angeschaut habe.
Parati
Eine malerische ruhige Hafenstadt mit sauberen weiß gestrichenen Häusern mit farbenfroher Fenster- und Türumrandung. Jede Gasse, jedes Haus erscheint schöner als das andere. Der Strand und das Flussufer laden zum entspannen ein und am Hafen werden Bootstouren in kleinen Gruppen zu den umliegenden Inseln angeboten. Die Atomsphäre ist völlig entspannt und richtig angenehm, wenn da nicht dieses blöde unebene Kopfsteinpflaster wäre, das zwar nett aussieht, ich aber die ganze Zeit aufpassen muss, wo und wie ich auftrete. Auch ohne Highheels kann man sich hier die Beine brechen.
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