Auf dem Weg nach Pucón trafen wir zwei Reisende, Itay (Israel) und Joshua (NY) von der Fahrradtour im Lake District wieder. Gemeinsam kehrten wir in eine ruhige Jugendherberge ein, wo wir tagtäglich vegetarische Gerichte in der schmalen Küche kreierten. Der chilenische Wein durfte selbstverständlich nicht fehlen.
Noch am Tag zuvor sahen wir den imposanten aktiven Vulkan Villarrica vom See aus. Heute um 5:45Uhr holt uns der Minibus ab, bringt uns zum Adventure-Shop, wo wir unser Equipment entgegen nehmen, um uns auf die bevorstehende Wanderung vorzubereiten. Nach kurzer Zeit befinden wir uns im National Park Villarrica, mitten im Schnee auf dem Weg zum Gipfel. 6 Stunden bergauf. Der Wind ist kalt und manchmal recht stark, die Sonne wärmt und reflektiert ihre Strahlen in dem glitzernden Schnee. Aus Angst zu frieren, lasse ich besser mal meine professionelle Funktionskleidung geschlossen, mit dem Ergebnis, dass ich mich nach 4 Stunden wie in einer Sauna fühlte. Klitschnass geschwitzt, total fertig und nur noch die Hälfte wahrnehmend, tapste ich mit kleinen Schritten im Schnee herum. Mittlerweile war ich einfach nur ein wenig dehydriert und stärkte ich mich in einer außerplanmäßigen Pause mit Wasser und einem Müsliriegel. Und schwupps, war ich wieder da. Oben angekommen, musste ich, so neugierig wie ich bin, ins Kraterinnere schauen. Und genau in diesem Moment drehte sich der Wind, so dass mir schwefelhaltige Rauchschwaden entgegenkamen, die permanent aus dem Vulkaninneren empor steigen. Bloß nicht ausgerechnet in diesem Moment tief Luft holen. Doch es war natürlich zu spät. Hustend wie ein 80jähriger Kettenraucher torkelte ich entlang des Kraterrandes. Es dauerte eine Weile bis sich meine Lungen erholten. Nachdem ich einigermaßen wieder normal atmen konnte, ließ die Aussicht auf die umliegenden Berge all die Anstrengung und Leiden der Unachtsamkeit vergessen. Jetzt folgte der spaßige Teil der Vulkanbesteigung – das Hinunterkommen. Anstatt hinunterzugehen, rutschten wir 2,5 Stunden lang mit einem Plastik-Po-Slider den Vulkan bergab.
Am darauffolgenden Tag verwöhnten wir unsere Muskeln mit der wohltuenden Wärme der Hot Springs. Klar, der Wein durfte nicht fehlen und wurde bereits vor Fahrtantritt und im Minibus mit den Mitreisen konsumiert. Anfangs hatten einige ein eher fragwürdiges Bild von uns. Nach ein paar Gläschen bzw. Plastikbecherchen Wein, waren wir auf einer Wellenlänge. Gemeinschaftlich hüpften wir von einer natürlichen Quelle zur nächst wärmeren, wo wir immer mehr Leute kennenlernten. Am nächsten Tag merken wir die zuträgliche Entspannung in der Muskulatur und den verzehrten Wein als Kopfschmerz. Nach Einnahme einer Aspirin waren wir wieder topfit und bereit für die anstehende Busfahrt nach Castro.
Noch am Tag zuvor sahen wir den imposanten aktiven Vulkan Villarrica vom See aus. Heute um 5:45Uhr holt uns der Minibus ab, bringt uns zum Adventure-Shop, wo wir unser Equipment entgegen nehmen, um uns auf die bevorstehende Wanderung vorzubereiten. Nach kurzer Zeit befinden wir uns im National Park Villarrica, mitten im Schnee auf dem Weg zum Gipfel. 6 Stunden bergauf. Der Wind ist kalt und manchmal recht stark, die Sonne wärmt und reflektiert ihre Strahlen in dem glitzernden Schnee. Aus Angst zu frieren, lasse ich besser mal meine professionelle Funktionskleidung geschlossen, mit dem Ergebnis, dass ich mich nach 4 Stunden wie in einer Sauna fühlte. Klitschnass geschwitzt, total fertig und nur noch die Hälfte wahrnehmend, tapste ich mit kleinen Schritten im Schnee herum. Mittlerweile war ich einfach nur ein wenig dehydriert und stärkte ich mich in einer außerplanmäßigen Pause mit Wasser und einem Müsliriegel. Und schwupps, war ich wieder da. Oben angekommen, musste ich, so neugierig wie ich bin, ins Kraterinnere schauen. Und genau in diesem Moment drehte sich der Wind, so dass mir schwefelhaltige Rauchschwaden entgegenkamen, die permanent aus dem Vulkaninneren empor steigen. Bloß nicht ausgerechnet in diesem Moment tief Luft holen. Doch es war natürlich zu spät. Hustend wie ein 80jähriger Kettenraucher torkelte ich entlang des Kraterrandes. Es dauerte eine Weile bis sich meine Lungen erholten. Nachdem ich einigermaßen wieder normal atmen konnte, ließ die Aussicht auf die umliegenden Berge all die Anstrengung und Leiden der Unachtsamkeit vergessen. Jetzt folgte der spaßige Teil der Vulkanbesteigung – das Hinunterkommen. Anstatt hinunterzugehen, rutschten wir 2,5 Stunden lang mit einem Plastik-Po-Slider den Vulkan bergab.
Am darauffolgenden Tag verwöhnten wir unsere Muskeln mit der wohltuenden Wärme der Hot Springs. Klar, der Wein durfte nicht fehlen und wurde bereits vor Fahrtantritt und im Minibus mit den Mitreisen konsumiert. Anfangs hatten einige ein eher fragwürdiges Bild von uns. Nach ein paar Gläschen bzw. Plastikbecherchen Wein, waren wir auf einer Wellenlänge. Gemeinschaftlich hüpften wir von einer natürlichen Quelle zur nächst wärmeren, wo wir immer mehr Leute kennenlernten. Am nächsten Tag merken wir die zuträgliche Entspannung in der Muskulatur und den verzehrten Wein als Kopfschmerz. Nach Einnahme einer Aspirin waren wir wieder topfit und bereit für die anstehende Busfahrt nach Castro.
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Übrigens: Während der 13 stündigen Busfahrt penetrierten wir alle Mitreisenden mit dem Geruch von geräucherten Fisch, den wir am Straßenrand gekauft hatten.
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Chiloé
Die zweitgrößte Insel Südamerikas nach Feuerland ist 180km lang, 50km breit und umgeben von ca. 40 kleinen Inseln. Das Klima erinnert bei regnerischen Tagen mit grauem Himmel an meine Heimat – Deutschland. Doch die chilenische Volksmusik, die gutgelaunten Inselbewohner und die köstlichen Fischgerichte sind eine unterhaltsame Bereicherung. Spielende Kinder und relaxte Chiloéner prägen das Bild in Castros Zentrum. Von Cucao aus besuchten wir mit unseren neu gewonnenen Freunden, Heidi und Margot (Kalifornien)den National Park Chiloé und performten am Abend in dem Restaurant zusammen mit dem Restaurantbesitzer. Gemeinsames Trinken, Singen, Musizieren und Tanzen war bis spät in die Nacht angesagt. In Quemchi speisten wir bei El Chejo, eines der bekanntesten Seaside Restaurants und fuhren anschließend nach Ancud, um die süßen Pinguine zu beobachten.
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Patagonische Fijorde
Die Navimag ist kein Kreuzfahrschiff sondern eine Fähre, die Güter, Pkw, Lkw und Rinder von Puerto Natales nach Puerto Montt und umgekehrt transportiert. Meine Kajüte-Mitbewohner sind auf Anhieb sehr sympathisch, das Essen an Board weitaus besser als erwartet, das Entertainment-Programm ansprechend und die Besatzung super freundlich. Man könnte meinen, dass die Fahrt mit der Navimag richtig Spaß macht. Doch wenn der Seegang so stark ist, dass die Passagiere morgens mit dem Gefühl geweckt werden, dass das Schiff jedem Moment umkippt oder man meint auf einen Eisberg gestoßen zu sein bzw. man tagsüber glaubt eine nonstop Dauerkarte für Fahrgeschäfte wie Schiffschaukel, Breakdance und Achterbahn gewonnen hat, hohe Wellen kombiniert mit scharfen Kurven, man sich auch ohne einen Tropfen Alkohol absolut besoffen fühlt und seinen Mageninhalt in sämtlichen Winkel des Schiffes entleert – ist definitiv Schluss mit lustig. Die Wellen sind 5m hoch und lassen die Passagiere von Tür zum Tisch zum nächsten Stuhl torkeln. Gegenstände werden in alle Himmelsrichtungen geschleudert, Türen krachten laut auf und zu, die Landschaft verschwindet und taucht nach einiger Zeit wieder auf. Die Gesichter der meisten Leute sind blass, die Kantine nur noch halb so besucht, die Teller kaum geleert. Indizien dafür, dass viele Leute an Seekrankheit leiden, findet man auf Treppen, im Badezimmer, im Flur. Wie viele andere auch befinde ich mich gerade im Bett und bemitleide mich selbst. Aber, ich habe vorgesorgt, mich an die Instruktionen des Kapitäns gehalten und brav meine Pillen gegen Seekrankheit geschluckt. Den Druck im Kopf konnte ich genauso gut spüren, wie das Essen im meinem Magen herumgeschleudert wurde. Aufgrund des Wellengangs Mal dachte ich, dass ich einen Kopfstand mache, mal dass ich senkrecht im Bett stehe.
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Jeder noch so schlimme Tag ist einmal zu Ende. Die Sonne schien und wir bestaunten die Schönheit der patagonischen Fjorde mit seinen schneebedeckten Bergen. Ich fragte en Kapitän, ob das Wetter am nächsten Tag sonnig sein wird. Seine Antwort lautete: "Ja. Nein. Vielleicht." Und ein französicher Freund kommentiere die Antwort mit: "Wellkam in Patagonia. Ewricing is possible!" Und die haben Recht. Das Wetter ändert sich binnen Sekunden vom schönsten Sonnenschein zum Sturm, Regen oder Schnee. Am Abend übten wir uns in Seemannsknoten und ließen es auf der Abschiedsparty mit unseren chilenischen Freunden und netten Lkw-Fahrern richtig krachen. Chilenischer Wein, Pisco, Salsa, House Musik und „Say my name“ ließen uns tanzen und lachen bis die Musik aus und das Licht anging. Anschließend wurde der harte Kern von der Crew zur einer Privatparty unter Deck eingeladen.
Am Nachmittag erreichten wir Puerto Natales. Schade, denn die Zeit auf der Navimag war wirklich unvergesslich und bereichernd.
Puerto Natales
Mit Maya, meiner Kabinen-Mitbewohnerin, besuchten wir den Mirador Dorotea, von wo aus wir eine wundervolle Aussicht über Puerto Natales mit den Fjorden im Hintergrund bestaunen konnten. Frieda, vom Mirador Dorotea lud uns anschließend auf einen Cafecito ein, welches sich als unser entgangenes Mittagessen entpuppte, mit Kräckern, Brot, Käse, Marmelade, Keksen, Kaffee und Tee. Klar, wir hauten rein. Wir merken vorher gar nicht, wie hungrig wir waren. Danach versuchten wir uns im Hitchiking (per Anhalter mitfahren) und siehe da, ein älterer Chilene mit italienischen Wurzeln brachte uns bis nach Puerto Natales. Später naschten wir bei Patagonia Dulce heiße Schokolade mit der Torte des Tages, wie immer.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgho-dmzB0Vzz8AH4QZ5VYd0qUqKuNxjqiTUgdP_VLfg1z0M3qHB2SG_DP_Yj67GA-N3oYPLV5RiySzoikS_SCNghfs751fGvFcHV5CCN_kVeY8_VNuufNYyejkuUiqfX5iPzxmkkpKOzs/s400/Torres+del+Paine_kl.jpg)
Gestärkt machten wir uns auf zu einem der bekanntesten und schönsten Nationalparks, der jährlich tausende von Besucher anzieht – Parque National Torres del Paine. Das gute Wetter erlaubte uns Blicke auf die sagenumwobenen Gipfel. Die mineralhaltigen Seen erstrahlen in einem magischen hellblau bis türkis. Kleine Eisberge treiben in einem See nahe einem Gletscher. Der Wind ist teilweise so stark, dass man sich im 45° Winkel nach vorne oder zurück lehnen kann. Die Lamas sind völlig unbeeindruckt und grasen gemächlich vor sich her.
Nach einigen Tagen machten wir einen Abstecher zur Pinguin-Kolonie Otway nahe Punta Arenas.
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Chile Chico & Carretera Austral
Chile Chico. Die Stadt war so toll, dass wir direkt nach Ankunft am liebsten wieder direkt woanders hin gefahren wären, wenn es denn irgendwelche Verkehrsverbindungen gegeben hätte. Aber das war nur der Anfang unserer Reise über die bekannte Carretera Austral. In Chile Chico ist man sozusagen am Arsch der Welt. Hier ist nun wirklich gar nichts los. Da die nächste Fähre erst am darauffolgenden Tag fuhr, mussten wir auch noch eine weitere Nacht in diesem Kaff verbringen. Die Laune wurde nicht besser als wir am Tag unserer geplanten Abreise erfuhren, dass alle Tickets für die Fähre ausverkauft sind. Entschlossen gingen wir mit unseren Rucksäcken direkt zum Pier, um den Kapitän persönlich zu fragen, ob für uns noch Platz auf der Fähre ist. Und nach 10 Minuten saßen wir an Deck inmitten einer angeheiterten Fußballmannschaft aus Coyhaique, die am Vorabend Chile Chico besiegte. Auch die gebuchten Minibusse, die am anderen Ende warteten, hatten glücklicherweise noch insgesamt zwei Plätze frei, so dass wir uns ein weiteres Dorf ersparen konnten. Coyhaique ist auch nicht wirklich the place to stay, außer die Unterbringung in einem der gemütlichsten und schönsten Hostels (deutsche Führung) überhaupt. In Puyuhuapi wollten wir uns in den heißen Quellen entspannen und uns die umliegenden Nationalparks näher anschauen, doch es sollte nicht sein. Es regnete durchgehend. Keine Chance. So ließen wir uns in dem Wohnzimmer, welches sich als halbe Bücherei entpuppte, nieder, um ein wenig in den Büchern zu schmökern. Doch auch am nächsten Tag wollte der Regen nicht aufhören. Wir gaben dem Tag eine Chance, doch es sollte, wie gesagt, einfach nicht sein. Und wie es das Schicksal will, kamen wir auch nicht aus diesem regnerischen Ort so einfach raus. Der Bus, erschien einfach nicht, so dass wir eine weitere Nacht in dem Ort verbrachten. Am darauffolgenden Tag war es immer noch nicht besser. Über 2 Stunden standen wir an der, zum Glück überdachten, Bushaltestelle – vergebens. Glücklicherweise erbarmte sich ein älteres argentinisches Pärchen, welches wir aus unserer Pension kannten und nahm uns mit bis nach Esquel (Argentinien).
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Jeder noch so schlimme Tag ist einmal zu Ende. Die Sonne schien und wir bestaunten die Schönheit der patagonischen Fjorde mit seinen schneebedeckten Bergen. Ich fragte en Kapitän, ob das Wetter am nächsten Tag sonnig sein wird. Seine Antwort lautete: "Ja. Nein. Vielleicht." Und ein französicher Freund kommentiere die Antwort mit: "Wellkam in Patagonia. Ewricing is possible!" Und die haben Recht. Das Wetter ändert sich binnen Sekunden vom schönsten Sonnenschein zum Sturm, Regen oder Schnee. Am Abend übten wir uns in Seemannsknoten und ließen es auf der Abschiedsparty mit unseren chilenischen Freunden und netten Lkw-Fahrern richtig krachen. Chilenischer Wein, Pisco, Salsa, House Musik und „Say my name“ ließen uns tanzen und lachen bis die Musik aus und das Licht anging. Anschließend wurde der harte Kern von der Crew zur einer Privatparty unter Deck eingeladen.
Am Nachmittag erreichten wir Puerto Natales. Schade, denn die Zeit auf der Navimag war wirklich unvergesslich und bereichernd.
Puerto Natales
Mit Maya, meiner Kabinen-Mitbewohnerin, besuchten wir den Mirador Dorotea, von wo aus wir eine wundervolle Aussicht über Puerto Natales mit den Fjorden im Hintergrund bestaunen konnten. Frieda, vom Mirador Dorotea lud uns anschließend auf einen Cafecito ein, welches sich als unser entgangenes Mittagessen entpuppte, mit Kräckern, Brot, Käse, Marmelade, Keksen, Kaffee und Tee. Klar, wir hauten rein. Wir merken vorher gar nicht, wie hungrig wir waren. Danach versuchten wir uns im Hitchiking (per Anhalter mitfahren) und siehe da, ein älterer Chilene mit italienischen Wurzeln brachte uns bis nach Puerto Natales. Später naschten wir bei Patagonia Dulce heiße Schokolade mit der Torte des Tages, wie immer.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgho-dmzB0Vzz8AH4QZ5VYd0qUqKuNxjqiTUgdP_VLfg1z0M3qHB2SG_DP_Yj67GA-N3oYPLV5RiySzoikS_SCNghfs751fGvFcHV5CCN_kVeY8_VNuufNYyejkuUiqfX5iPzxmkkpKOzs/s400/Torres+del+Paine_kl.jpg)
Gestärkt machten wir uns auf zu einem der bekanntesten und schönsten Nationalparks, der jährlich tausende von Besucher anzieht – Parque National Torres del Paine. Das gute Wetter erlaubte uns Blicke auf die sagenumwobenen Gipfel. Die mineralhaltigen Seen erstrahlen in einem magischen hellblau bis türkis. Kleine Eisberge treiben in einem See nahe einem Gletscher. Der Wind ist teilweise so stark, dass man sich im 45° Winkel nach vorne oder zurück lehnen kann. Die Lamas sind völlig unbeeindruckt und grasen gemächlich vor sich her.
Nach einigen Tagen machten wir einen Abstecher zur Pinguin-Kolonie Otway nahe Punta Arenas.
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Chile Chico & Carretera Austral
Chile Chico. Die Stadt war so toll, dass wir direkt nach Ankunft am liebsten wieder direkt woanders hin gefahren wären, wenn es denn irgendwelche Verkehrsverbindungen gegeben hätte. Aber das war nur der Anfang unserer Reise über die bekannte Carretera Austral. In Chile Chico ist man sozusagen am Arsch der Welt. Hier ist nun wirklich gar nichts los. Da die nächste Fähre erst am darauffolgenden Tag fuhr, mussten wir auch noch eine weitere Nacht in diesem Kaff verbringen. Die Laune wurde nicht besser als wir am Tag unserer geplanten Abreise erfuhren, dass alle Tickets für die Fähre ausverkauft sind. Entschlossen gingen wir mit unseren Rucksäcken direkt zum Pier, um den Kapitän persönlich zu fragen, ob für uns noch Platz auf der Fähre ist. Und nach 10 Minuten saßen wir an Deck inmitten einer angeheiterten Fußballmannschaft aus Coyhaique, die am Vorabend Chile Chico besiegte. Auch die gebuchten Minibusse, die am anderen Ende warteten, hatten glücklicherweise noch insgesamt zwei Plätze frei, so dass wir uns ein weiteres Dorf ersparen konnten. Coyhaique ist auch nicht wirklich the place to stay, außer die Unterbringung in einem der gemütlichsten und schönsten Hostels (deutsche Führung) überhaupt. In Puyuhuapi wollten wir uns in den heißen Quellen entspannen und uns die umliegenden Nationalparks näher anschauen, doch es sollte nicht sein. Es regnete durchgehend. Keine Chance. So ließen wir uns in dem Wohnzimmer, welches sich als halbe Bücherei entpuppte, nieder, um ein wenig in den Büchern zu schmökern. Doch auch am nächsten Tag wollte der Regen nicht aufhören. Wir gaben dem Tag eine Chance, doch es sollte, wie gesagt, einfach nicht sein. Und wie es das Schicksal will, kamen wir auch nicht aus diesem regnerischen Ort so einfach raus. Der Bus, erschien einfach nicht, so dass wir eine weitere Nacht in dem Ort verbrachten. Am darauffolgenden Tag war es immer noch nicht besser. Über 2 Stunden standen wir an der, zum Glück überdachten, Bushaltestelle – vergebens. Glücklicherweise erbarmte sich ein älteres argentinisches Pärchen, welches wir aus unserer Pension kannten und nahm uns mit bis nach Esquel (Argentinien).